Carla Hayden wird heute Librarian of Congress

Carla Hayden wird heute 14. Librarian of Congress.

Hayden will be the first woman and the first African-American to lead the national library since its inception in 1800. She’s the longtime CEO of the library system in Baltimore. She’s also just the third professional librarian to get the job.

Wer neben diesen fünf Fakten über Carla Hayden noch etwas zum Erzählen für den nächsten Bibliotheksstammtisch benötigt: Sie leitete ab 1991 die Enoch Pratt Free Library, in der Tupac Shakur einige Jahre zuvor einen Jugend-Rap-Wettbewerb gewann.

Shakur and Smith’s winning performance opened with Shakur declaring, “Yo’ Enoch Pratt, bust this!” and urging Baltimoreans to get library cards. They told kids to stay in school, learn to read, and “get all the credits that you need.” (Shakur’s handwritten verses now reside in the Pratt’s Special Collections archive, alongside works by H.L. Mencken and Edgar Allan Poe.)

Abstimmung: Checkliste für mehr Offenheit in/für Bibliotheken

Felix Lohmeier schreibt:

Bibliotheken stehen traditionell für den freien Zugang zum Wissen. Dieses Prinzip erlebt in der digitalen Welt mit Open Access, Open Source und Open Data seit Jahren eine Renaissance. Kaum eine Bibliothek, die sich nicht öffentlich dafür einsetzt. Und dennoch mangelt es oft an der nötigen Konsequenz, denn BibliothekarInnen werben beispielsweise am Campus für Open Access, publizieren aber selbst oft genug noch in Zeitschriften, die nicht unter einer freien Lizenz stehen.

Auf der Inetbib-Tagung in Stuttgart am 10.2.2016 wurden im Rahmen eines Vortrags (HTML-Version | Print-Version auf Dokumentenserver) 10 Vorschläge präsentiert und zur Beteiligung aufgerufen. Daraufhin sind insgesamt 22 Vorschläge zusammengekommen aus denen nun die besten 10 für die Checkliste ausgewählt werden sollen.

Nun soll über die Vorschläge für eine Checkliste Openness abgestimmt werden. Hier geht es zur Abstimmung. Im oben verlinkten Beitrag gibt es noch weitere Informationen.

Nicht alle Vorschläge sind für alle Einrichtungen umsetzbar. Wer den eigenen Bibliothekskatalog technisch nicht in der Hand hat, kann kein Schema.org einführen. Projektanträge stellt auch nicht jede Bibliothek. Aber um Vollständigkeit sollte es auch nicht gehen. Die Anregungen sind überwiegend gut, und ich bin auf das Ergebnis gespannt.

#1Lib1Ref zu Wikipedias Geburtstag

Bibliothekswesen in aller Welt sind dazu aufgerufen, Wikipedia zu verbessern. Konkret wird im Projekt 1Lib1Ref (one librarian, one reference) dazu aufgerufen, eine unbelegte Aussage in Wikipedia mit einem entsprechenden Quellennachweis zu versehen.

Es gibt genügend Seiten, zu denen Belegmangel festgestellt wurde. Es wäre übrigens schon gut, wenn sich alle BibliothekarInnen mal auf der Diskussionsseite zum Artikel Ihrer eigenen Bibliothek umsehen würden. Dort gibt es bei sehr, sehr vielen Artikeln Hinweise auf defekte Weblinks, die man reparieren könnte. Das gilt übrigens ebenso für Archive, Museen und andere Einrichtungen.

Wikipedia als bibliothekarische Kernkompetenz und Betätigungsfeld

Die Kenntnis der Funktionsweise und Hintergründe von Wikipedia ist bibliothekarische Kernkompetenz, ebenso wie es das Benutzen von gedruckten Enzyklopädien einst war. Ein recht kleiner Teil der Bibliothekswesen engagiert sich jedoch tatsächlich in der Wikipedia. Angelesenes Wissen über Wikipedia und deren Funktionsweisen sind zwar ganz nett und besser als nichts. Möchte man Nutzern jedoch die Vor- und Nachteile von Wikipedia näherbringen, ist es sicherlich besser, wenn man auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann.

Wenn man dort einsteigen möchte, gibt es zu jedem Thema dieser Welt genug zu schreiben oder korrigieren. Man muss nur mutig sein. Speziell für Menschen mit Neigung zum Bibliothekarischen gibt es jedoch eine hübsche Anlaufstelle: das vor einigen Monaten anscheinend neu gestaltete Portal Bibliothek, Information, Dokumentation.

Dort kann man sehen, welche Artikel aus dem bibliothekarischen Bereich zuletzt neu erstellt wurden, welche Artikel als ausgezeichnet gelten (viel zu wenige!), welche Artikel fehlen und was es sonst noch zu tun gibt.

Wenn die für das Meckern über die Qualität von Wikipedia benötigte Zeit für Reparaturen an den betroffenen Artikel verwendet würde, gäbe es binnen kürzester Zeit kaum noch etwas zu meckern. Ein Anfang für Wikipedia-Artikel: Schauen Sie doch einfach mal, ob Ihre eigene Einrichtung in Wikipedia verzeichnet ist! Falls ja: Ist der Artikel korrekt und aktuell? Falls nein: Warum nicht?

Falls Sie nicht wissen, wie Sie loslegen können: Melden Sie sich einfach an und fragen Sie auf der Diskussions-Seite des Portals nach. Ich bin mir sicher, dass man dort über neue HelferInnnen sehr erfreut wäre.

Philipp Maass hat übrigens gerade in INETBIB ein Wikipedia-Projekt zu Bibliothekarinnen, Bibliothekare und Bibliotheken im Nationalsozialismus bekannt gemacht. Auch dort ist Mithilfe und Ergänzung ausdrücklich erwünscht:

Ich würde mich sehr freuen wenn Interessierte Menschen die Seite zur Information und zur Pflege der Artikel nutzen. Wenn Sie Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge haben, dürfen Sie mich gerne per Mail oder auf Wikipedia kontaktieren. Vielleicht hat ja auch jemand Lust die Artikel weiter zu verbessern?
Melden Sie sich gerne!

Nicht zuletzt kann ein guter Wikipedia-Artikel auch Öffentlichkeitsarbeit für ein Thema oder eine Einrichtung sein. Egal, wonach man sucht: Sobald ein Wikipedia-Artikel existiert, taucht er in Suchmaschinen normalerweise unter den ersten Treffern auf. Da sollten die dort enthaltenen Inhalte schließlich von hoher Qualität und Aktualität sein…

Welche Artikel sollten geschrieben werden?

Kürzlich überlegte ich mir, welche Artikel für Informationspraxis geschrieben werden sollten, immer nach dem Motto: Was würde ich gerne lesen? Dabei ist in wenigen Minuten schon einiges zusammengekommen.

1. Welche E-Books entsprechen der Aachener Erklärung?
Die Aachener Erklärung stieß bei eigentlich allen, mit denen ich mich darüber unterhalten habe, auf große Zustimmung. Viele E-Book-Pakete, die sich in den wissenschaftlichen Bibliotheken großer und stetig wachsender Beliebtheit erfreuen, erfüllen jedoch zahlreiche der genannten Kriterien nicht. Wäre es nicht nützlich, die zehn, zwanzig, dreißig größten E-Book-Anbieter einmal durchzutesten und in einer großen Tabelle auf Anhieb sichtbar zu machen, wer einwandfreie Ware liefert und wer nicht?

2. Chat-Software für Bibliotheken
Ein ausgelutschtes Thema? Ja, einerseits schon. Der große Aufmerksamkeitsboom war vor ein paar Jahren. Doch immer wieder erreichen mich Anfragen, welche Chatsoftware unsere Bibliothek einsetzen würde, ob wir zufrieden seien und überhaupt. Das wäre doch mal eine nützliche Themenstrecke! “Chat-Software X : ein Praxisbericht aus der Bibliothek der Hochschule Irgendwo ” oder “Chat-Software Y : Pro und Contra”.

3. Linked Open Data in der Praxis
Ja, dieser Lizenzkram ist wichtig, und da gibt es auch ganz viele tolle Tools. Aber wie kann ich als Bibliothekar ohne Programmierkenntnisse Linked Data produzieren, publizieren und – nicht zu vergessen – auch nutzen und nachnutzen? Kleine Berichte über Praxisprojekte wären schick und lesenswert. Das Thema ist spannend, benötigt aber Nachahmenswertes, um in der Breite anzukommen.

4. Auskunft 2015
Wir sitzen in der Bibliothek und warten darauf, dass uns jemand fragt. Ist das so? Oder macht es jemand anders? Wie? Hat die Auskunft überhaupt eine Zukunft?

5. Hidden Champions im Bibliotheksalltag
Was gibt es für kleine Helferlein im Bibliotheksalltag, die in den Bibliotheken ausgedacht und entwickelt wurden und unspektakulär und hilfreich ihren Dienst tun?

Was fehlt denn der werten Leserschaft? Schreibt es in die Kommentare! Bloggt es selbst (und sendet vielleicht einen Trackback, damit ich die Vorschläge finde) und vor allem: Schreibt die Artikel!

Viviane Reding nun für Bertelsmann aktiv

Viviane Reding, bekannt aus Funk, Fernsehen und Netzpolitik.org, ist nun nicht mehr Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft. Stattdessen rutscht sie nahtlos in das Kuratorium der Bertelsmannstiftung – die erheblichen Einfluss auf das Bibliothekswesen hat. Mehr Infos gibt’s bei LobbyControl.

Open Access im Bibliothekswesen

Librarian, Heal Thyself: A Scholarly Communication Analysis of LIS Journals by Micah Vandegrift and Chealsye Bowley, April 23, 2014

This article presents an analysis of 111 Library and Information Science journals based on measurements of “openness” including copyright policies, open access self-archiving policies and open access publishing options. We propose a new metric to rank journals, the J.O.I. Factor (Journal Openness Index), based on measures of openness rather than perceived rank or citation impact. Finally, the article calls for librarians and researchers in LIS to examine our scholarly literature and hold it to the principles and standards that we are asking of other disciplines. [Also available as an EPUB for reading on mobile devices, or as a PDF.]

International ist die Situation kaum anders als in D-A-CH.

E-Book: Einführung in das Bibliothekswesen

E-Books mit geringem Umfang sind ein beliebtes Geschäftsmodell für AutorInnen und Verlage, so stellte es Florian Geuppert kürzlich in einem Interview im Literaturcafé dar. Da ist es wenig verwunderlich, dass inzwischen Unmengen an kürzeren Texten als E-Books für kleines Geld zu erwerben sind, so zum Beispiel diese Einführung in das Bibliothekswesen, die interessierten Laien einen Einblick in die Materie bieten soll. Schon der Klappentext – oder wie nennt man das bei E-Books? Abstract klingt so lieblos – lässt einiges erwarten. Wir, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Bibliothekswesen, werden zu Recht auch als die „Erbsenzähler“ der Wissenschaften bezeichnet. Bei der Beschreibung von uns und unseren Habitaten wurde vom Autor versucht möglichst wenig wissenschaftlich, dafür aber praxisnah zu berichten.

Wer möchte, darf für die 19 Kindle-Seiten 99 Cent ausgeben. Vom Autoren sind übrigens noch weitere Werke zu erwerben.

Wichtige Ergänzung: Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass man meinen kleinen Hinweis als Lese- oder Kaufempfehlung missverstehen könnte. Ich empfehle geneigten Käufern einen Blick in die konfuse Einleitung mit Fokus auf unkonventionelle Argumentationslinien und die sparsame Verwendung von Satzzeichen. Kurz gesagt gehe ich nicht davon aus, dass es sich um ein lesenswertes Büchlein handelt. Meine Einschätzung beruht ausschließlich auf dem Einleitungstext und einem Blick in die Vorschau und die Bewertungen (auch der anderen Bücher des Autors).