Rückblick auf die SWIB 2016

Achte internationale Konferenz “Semantic Web in Libraries” erfolgreich abgeschlossen – Konferenzvideos und –folien jetzt online

Über 170 Teilnehmer/innen aus sechs Kontinenten nahmen vom 28. bis 30. November an der SWIB16 in Bonn teil – Keynote Speaker aus den USA und stark nachgefragte Workshops der Pre-Conference

Kiel/Hamburg/Köln, den 16. Januar 2017. Die achte internationale Konferenz „Semantic Web in Libraries“ brachte 172 Teilnehmer/innen aus 27 Ländern zusammen. Die Highlights der Tagung vom 28. bis 30. November 2016 waren die Keynotes von Ivan Herman, World Wide Web Consortium (W3C), über die Aufhebung der Trennung von Online- und Offline- Dokumenten sowie Andromeda Yelton über Community Building in Open-Source-Projekten.

Über 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus sechs Kontinenten, rund 700 Tweets und zahlreiche Zugeschaltete per Livestream – so die Teilnahmebilanz der internationalen Konferenz Semantic Web in Libraries 2016. Sechs früh ausgebuchte Workshops und 16 Präsentationen vor Ort beleuchteten Linked Open Data in allen Facetten.

Blicken Sie mit uns zurück auf die SWIB16 – Semantic Web in Libraries!

Zum Programm mit Links zu Folien und Konferenzvideos: http://swib.org/swib16/programme.html

Zu den Referent/inn/en: http://swib.org/swib16/speakers

Zur interaktiven Grafik der 27 Herkunftsländer der Gäste: http://swib.org/swib16/SWIB16%20participants%20by%20country.html.

Zu den Pressebildern: http://swib.org/swib16/impressions.html

Zum Youtube Channel der SWIB: https://www.youtube.com/channel/UCfLnEmKaWqtR_4V1CNeK6rQ/videos?flow=grid&sort=dd&view=0

Zur Pressemitteilung. Ich war nicht anwesend, habe aber den Stream verfolgt. Eins meiner Highlights ist dieser Vortrag von Christina Harlow.

SWB-Datenbank als Linked-Open-Data veröffentlicht

Informationen über Open Access für Daten aus dem SWB finden sich im BSZ-Wiki. Dort steht, dass der SWB-Verbundkatalog monatlich aktualisiert als MARC21-Download (auch RDF und BEACON!) unter CC0-Lizenz zur Verfügung steht.

Damit ist die Landschaft der deutschen Verbundkataloge fast komplettiert:

BVB Dezember 2011 (B3KAT)
GBV tba.
HEBIS Juli 2012
HBZ August 2012 [1] Über dieses Datum lässt sich streiten, da der Download des Verbundkatalogs aufgrund der Zurückhaltung einzelner Bibliotheken zu dieser Zeit noch nicht vollständig war.
KOBV Dezember 2011 (B3KAT)
SWB September 2013

Im von Patrick Danowski und Adrian Pohl herausgegebenen Buch “(Open) Linked Data in Bibliotheken” wird über viele andere Aktivitäten im Bereich Open Bibliographic Data berichtet. [2] Eine Timeline gibt es im Kapitel 2.4.8 “Übersicht der Entwicklungen von 2007 bis 2012”, S. 18ff

[via BSZ]

References

References
1 Über dieses Datum lässt sich streiten, da der Download des Verbundkatalogs aufgrund der Zurückhaltung einzelner Bibliotheken zu dieser Zeit noch nicht vollständig war.
2 Eine Timeline gibt es im Kapitel 2.4.8 “Übersicht der Entwicklungen von 2007 bis 2012”, S. 18ff

Danowski/Pohl: (Open) Linked Data in Bibliotheken

“(Open) Linked Data in Bibliotheken”

Das Buch ist sowohl eine Einführung in die Themen Linked Data, Open Data und Open Linked Data als es auch den konkreten Bezug auf Bibliotheken behandelt. Hierzu werden konkrete Anwendungsprojekte beschrieben. Der Band wendet sich dabei sowohl an Personen aus der Bibliothekspraxis als auch an Personen aus dem Bibliotheksmanagement, die noch nicht mit dem Thema vertraut sind.

Inhalt:

Die Open-Access-Ausgabe ist nun online. Herzlichen Glückwunsch, Patrick und Adrian!

Drei DFG-Projekte zur "Neuausrichtung überregionaler Informationsservices" bewilligt

Drei DFG-Projekte zur Ausschreibung “Neuausrichtung überregionaler Informationsservices” (PDF) wurden bewilligt.

Im Themenfeld 1 „Bibliotheksdateninfrastruktur und Lokale Systeme“ überzeugte das Konzept „CIB“ des hessischen Bibliotheksinformationssystems (HEBIS), des Bibliotheksverbunds Bayern (BVB) und des Kooperativen Bibliotheksverbunds Berlin-Brandenburg, das die Entwicklung einer cloudbasierten Infrastruktur für Bibliotheksdaten mit der verstärkten Anpassung und Einbindung bestehender Strukturen in internationale Nachweissysteme vorsieht.

Im Themenfeld 3 „Electronic Resource Management“ befürwortete der Hauptausschuss die Konzeption zum Electronic Resource Management System „ERMS“ des Hochschulbibliothekszentrums des Landes NRW (hbz), der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, der Universitätsbibliothek Freiburg und der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV). Dieses Projekt ist auf die Entwicklung eines bundesweit einsetzbaren, mandantenfähigen Systems ausgerichtet, das das Management elektronischer Ressourcen auf allen Ebenen (lokal, regional, national) unterstützt und die Bibliotheken von den entsprechenden Verwaltungsaufgaben entlastet.

Von den im Themenfeld 4 „Forschungsnahe Informationsinfrastruktur“ vorgelegten Konzepten konnte das Projekt „RADAR“ den Hauptausschuss überzeugen, das den Aufbau eines bislang fehlenden Datenzentrums als Basisdienstleistung zur Publikation und Archivierung von Forschungsdaten anstrebt.

Mehr Infos gibt es in der Mitteilung der DGF.

[via @nesnu]

Open Data – Freigabe von Daten aus Bibliothekskatalogen

Adrian Pohl machte in Inetbib auf den Leitfaden “Open Data – Freigabe von Daten aus Bibliothekskatalogen” (PDF) von Till Kreutzer aufmerksam:

National wie international veröffentlichen immer mehr bibliothekarische Organisationen Daten aus ihren Katalogen als Open Data. Ein Hemmnis bei der Freigabe von Katalogdaten sind jedoch oft vielfältige, zum Teil komplexe rechtliche Fragen, die für die Akteure erhebliche Herausforderungen bedeuten. Der Leitfaden soll hierbei Orientierung geben. Er richtet sich in erster Linie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bibliotheken der öffentlichen Hand und dabei insbesondere an Nicht-Juristen. Bei der Erarbeitung wurde besonders auf eine allgemeinverständliche Darstellung und Sprache geachtet.

Teil 1 des Leitfadens beschäftigt sich maßgeblich mit rechtlichen Fragen bei der Erstellung von Katalog-Datenbanken: Dabei wird aus rechtlicher Sicht erläutert, ob und, wenn ja, unter welchen Voraussetzungen, einzelne Daten und Angaben urheberrechtlichen Schutz genießen können. Im Anschluss wird untersucht, unter welchen Umständen Anbietern von Katalogdaten neben einem urheberrechtlichen Schutz an den einzelnen Daten ein Schutzrecht an der Gesamtheit der Daten (sogenanntes Datenbankrecht) zustehen kann.

Teil 2 des Leitfadens nimmt sich der Frage an, unter welchen Bedingungen eine von der Bibliothek rechtmäßig erstellte Datenbank im Sinne von Open Data genutzt werden kann. Der Leitfaden schließt mit Empfehlungen zur Auswahl von Open-Data-Lizenzen.

Weitere Infos bei iRights.info.

UB Dortmund: Open Bibliographic Data

Die UB Dortmund macht alles richtig und veröffentlicht ihre Katalogdaten gemäß den Open Bibliographic Data Principles unter CC0-Lizenz:

Dies bedeutet, dass allen interessierten Personen und Institutionen für die Daten aus unserem Katalog ein Nutzungsrecht eingeräumt wird. Unsere Katalogdaten werden damit ‘gemeinfrei’ und können zeitlich und inhaltlich uneingeschränkt genutzt werden. Der Nutzer muss keinerlei Rechenschaft über den Zweck der Nutzung ablegen und kann die Daten beliebig modifizieren. Die Daten stehen unter der Creative Commons Lizenz CC0 zum Download zur Verfügung. Unser Katalog umfasst derzeit ca. 1,2 Millionen bibliographische Datensätze. Die Datenfreigabe erfolgt in Kooperation mit dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz). Die bibliographischen Daten aus dem Katalog können beispielsweise dazu verwendet werden, Webanwendungen zu erstellen, die auf diesen Daten basieren.

Mehr Infos gibt’s im Blog der UB Dortmund, die Downloads sind beim hbz zu finden. Das hbz ist inzwischen weltweit einer der größten Antreiber der Open-Bibliographic-Data-Gemeinde.

OPUS 4 ist da!

Endlich ist es geschafft, die Repository-Software OPUS ist in der neuen Version als OPUS 4 erschienen. OPUS wird nun auch endlich auch installationsbereit zum Download angeboten. Wie man OPUS (auf Ubuntu 10.04) installiert, kann man sich in einem Screencast ansehen. Der liegt zum Download bereit und umfasst sagenhafte 128 Megabyte. In der Erwartung eines abendfüllenden Spielfilms in High Definition und 3D habe ich dieses AVI-Riesenpaket heruntergeladen und auch die erforderlichen DivX-Pakete installiert. Nun sind 15 Minuten herum, und ich habe den Film immer noch nicht starten können. Vielleicht wäre der Upload auf ein Videoportal eine Option?

Nun läuft der Film, und er ist nicht in 3D und hat auch keinen Ton. Abendfüllend ist er nur an knapp 9 Minuten langen Abenden. Wie so oft ist das Buch (OPUS-Dokumentation, PDF), nach dessen Vorlage der Film gedreht wurde, viel spannender und – in diesem Fall – wahrscheinlich auch nützlicher.

Getestet habe ich die Installation noch nicht, sieht aber erstmal recht unkompliziert aus. Wer OPUS 4 schon mal sehen möchte: das KOBV betreibt eine Test-Installation. Der Upload-Vorgang wurde in Details verändert. Der Upload des Dokumentes erfolgt nun schon im ersten Schritt, wie auch hier gefordert wurde. Insgesamt gibt es immer noch viel zu viele Felder, aber da es sich um eine Demo-Installation handelt, müssen diese sicherlich nicht alle in Produktivsysteme übernommen werden.

Wer hat OPUS 4 schon ausprobiert oder sogar im Einsatz?

Update:

Diskriminierung in der bibliothekarischen Fortbildung

Ein lesenswertes Posting zur Diskriminierung im deutschen Schulsystem wird im FOBIKOM-Blog zum Anlaß genommen, über Diskriminierung in der bibliothekarischen Fortbildung nachzudenken.

Als erster Diskriminierungsmangel wird der einfache Mangel an Fortbildungsveranstaltungen genannt. Positivbeispiel ist hier NRW, die durch HBZ und ZBIW ein reichhaltiges Programm anbieten. Dies ist laut FOBIKOM nicht in allen Bundesländern der Fall.

Das Stichwort Mangel führt uns aber schon zum nächsten Diskriminierungsverdacht: Wenn bestimmte Fortbildungen nur für bestimmte Laufbahngruppen angeboten werden (sollen) oder wenn bei bestimmten Angeboten eine bestimmte Laufbahngruppe herausfällt. Haben in Ihrer Einrichtung die FAMIs gleiche Chancen, sie betreffende Fortbildungen zu besuchen wie die Diplomkräfte? Wenn nein, dann werden die FAMIs diskriminiert. In anderen Fällen sind es wieder die Diplomkräfte, die leer ausgehen (sollen): Ich sollte einmal eine Fortbildung in Web 2.0 nur für den höheren Dienst durchführen. Als ich darauf hinwies, dass ich diese Fortbildung für Dippel-Bibbels genauso sinnvoll hielte, wenn nicht gar mehr, habe ich nie wieder etwas von dem Veranstalter gehört.

Wahrlich kein Einzelfall. Aber exemplarisch dafür, dass die Idee der Offenheit, die der gesamten Web-2.0- und der Open-Access/Source-Bewegung zugrunde liegt, im Bibliothekswesen noch lange nicht angekommen ist. Verschiedene, sehr hierarchiebegeisterte Kommentare vom bibliothekarischen Nachwuchs lassen mich auch nur sehr verhalten an Besserung in naher Zukunft glauben.