Drei DFG-Projekte zur "Neuausrichtung überregionaler Informationsservices" bewilligt

Drei DFG-Projekte zur Ausschreibung “Neuausrichtung überregionaler Informationsservices” (PDF) wurden bewilligt.

Im Themenfeld 1 „Bibliotheksdateninfrastruktur und Lokale Systeme“ überzeugte das Konzept „CIB“ des hessischen Bibliotheksinformationssystems (HEBIS), des Bibliotheksverbunds Bayern (BVB) und des Kooperativen Bibliotheksverbunds Berlin-Brandenburg, das die Entwicklung einer cloudbasierten Infrastruktur für Bibliotheksdaten mit der verstärkten Anpassung und Einbindung bestehender Strukturen in internationale Nachweissysteme vorsieht.

Im Themenfeld 3 „Electronic Resource Management“ befürwortete der Hauptausschuss die Konzeption zum Electronic Resource Management System „ERMS“ des Hochschulbibliothekszentrums des Landes NRW (hbz), der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, der Universitätsbibliothek Freiburg und der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV). Dieses Projekt ist auf die Entwicklung eines bundesweit einsetzbaren, mandantenfähigen Systems ausgerichtet, das das Management elektronischer Ressourcen auf allen Ebenen (lokal, regional, national) unterstützt und die Bibliotheken von den entsprechenden Verwaltungsaufgaben entlastet.

Von den im Themenfeld 4 „Forschungsnahe Informationsinfrastruktur“ vorgelegten Konzepten konnte das Projekt „RADAR“ den Hauptausschuss überzeugen, das den Aufbau eines bislang fehlenden Datenzentrums als Basisdienstleistung zur Publikation und Archivierung von Forschungsdaten anstrebt.

Mehr Infos gibt es in der Mitteilung der DGF.

[via @nesnu]

DeepDyve: Nur gucken, nicht anfassen

Wer bislang dachte, die Onleihe hätte schon recht verschrobene Nutzungsbedingungen für elektronische Dokumente, der sollte sich einmal DeepDyve ansehen. Dort kann man Artikel mieten. Information Today beschreibt das so:

Rental means just that: DeepDyve is not selling articles for you to own. You can read the article on the screen. You can’t download it, you can’t use a screen capture, and you can’t print it. You can take notes from the article you’re viewing-but only with those old-fashioned devices, pencil (or pen) and paper. The viewer is Flash-based and is a proprietary system developed by DeepDyve. Park compares it with the YouTube viewer, which also prohibits you from downloading material.

Für 24 Stunden “nur gucken, nicht anfassen” bezahlt man as little as $0.99. Wie dies dann aussieht, kann man bei den Open-Access-Artikel ausprobieren, die von DeepDyve bereitgestellt werden. Zum Beispiel dieser hier von Catriona MacCallum. Wenn ich nun aus diesem Artikel zitieren wollte, müsste ich die entsprechende Stelle abtippen.

Sollte dieses Angebot wider Erwarten erfolgreich sein, wüsste ich wirklich nicht, welche Lehren Bibliotheken daraus ziehen könnten. “Erfinde möglichst abstruse und restriktive Nutzungsbedingungen für elektronische Dokumente” wäre die einzige Möglichkeit, die mir einfällt. Der einzige Punkt, mit dem Deepdyve punkten kann, ist der schnelle Zugriff auf Toll-Access-Ressourcen zu einem überschaubaren Preis. Könnte man sich bei einer großen deutschen Bibliothek mit umfangreichem E-Journal-Angebot so einfach anmelden und das Angebot dann auch so bequem aus der Ferne nutzen wie in der Koninklijke Bibliotheek, könnte DeepDyve hierzulande eigentlich gar kein Thema werden.

[via Librarian in Black]

Der offene GBV

Jakob kündigt seinen Vortrag bei der GBV-Verbundkonferenz an, bei dem es um die Öffnung der Kataloge gehen wird. Die Folien dazu gibt es jetzt schon bei Slideshare.

Kurz gesagt geht es um die Öffnung der Kataloge für darauf aufsetzende Anwendungen. Als Beispiele sind. z.B. persönliche Listen (“Perlis”) wie Semesterapparate, Katalogisierung durch Benutzer und die automatische Katalogisierung von Blogs genannt.