Wissenschaftsjahr 2014: Digitale Gesellschaft

Das Wissenschaftsjahr 2014 ist der Digitalen Gesellschaft gewidmet. Dazu auf Heise.de:

Thematisch sollen im Wissenschaftsjahr drei “Handlungsfelder” im Vordergrund stehen: Das “Digitale Wir” beschäftigt sich mit digitaler Identität, der Netiquette und der Frage, ob mit E-Democracy die direkte Demokratie möglich ist. Die “Digitale Wirtschaft” untersucht den Einfluss neuer Technologien wie dem 3-D-Druck und die Arbeit des Einzelnen im Home Office. Auch soll untersucht werden, ob “Crowd-Investing-Modelle” eine neue Form der Geschäftsgrundlage bilden können und das Zeug haben, langfristig “gar das Bankensystem ersetzen” können. Das “Digitale Wissen” will untersuchen, welche Art der Intelligenz für die digitale Revolution benötigt wird, wie das Lernen in Webinaren und Online-Kursen vonstatten geht. Schließlich will man an den Fundamenten der Wissenschaft rütteln: “Wird Wird Big Data in der Wissenschaft das Prinzip der Theorie ablösen?

Die zentrale Plattform des Wissenschaftsjahres ist digital-ist.de. Dazu gibt es eine Forschungsbörse und die Möglichkeit, Veranstaltungen anzumelden. Überwachung und Zensur sind sicherlich naheliegende Themen. Aber auch im bibliothekarischen Umfeld gibt es da einiges: Open Access, Versorgung mit elektronischen Medien (vielleicht auch im ländlichen Raum), Open Data etc.

Zwölf Forderungen, die allgegenwärtige Überwachung betreffend

In einem offenen Brief wenden sich zahlreiche Organisationen (u.a. DigiGes, Ver.di, Wikimedia Deutschland, Reporter ohne Grenzen, OKFN DE etc.) und zur Zeit ca. 3500 individuelle Mitzeichner gegen die allgegenwärtige Überwachung durch diverse inländische und ausländische Inlands-und Auslandsgeheimdienste.

Wir, die nachfolgenden Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, fordern unsere Regierung, unser nationales Parlament, die EU-Kommission, den Europäischen Rat und das Europäische Parlament auf:

  1. Sich gegen jede Form anlassloser und unverhältnismäßiger Überwachungsmaßnahmen auszusprechen und danach zu handeln.
  2. Das Recht auf Privatsphäre und Informationelle Selbstbestimmung zu achten und dieses sowohl auf nationaler Ebene wie auch in der EU-Datenschutz-Grundverordnung als auch der Datenschutzrichtlinie und den entsprechenden Normen für EU-Institutionen zu verankern und an erste Stelle zu rücken.
  3. In internationalen Verträgen den Schutz und die Achtung der Privatheit und entsprechende Rechtsmittel auch gegen Überwachungsmaßnahmen durch Drittstaaten zu erwirken.
  4. Zu gewährleisten, dass personenbezogene Daten, die in der EU verarbeitet werden, nicht ohne Rechtshilfeabkommen und ausreichenden Rechtsschutz an Behörden oder Organisationen in Drittländern übermittelt werden.
  5. Das Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und die Integrität informationstechnischer Systeme sicherzustellen.
  6. Internationale Kooperationen zwischen Strafverfolgungsbehörden, Justiz und Geheimdiensten nicht zur Umgehung innerstaatlichen Grundrechtsschutzes zu missbrauchen.
  7. Alle Verträge, Gesetze und Maßnahmen, die die Informationelle Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger des jeweils eigenen Landes und der EU betreffen, unmittelbar offenzulegen.
  8. Die Verletzung der Privatsphäre ihrer jeweiligen Bürgerinnen und Bürger durch Unternehmen, Drittstaaten oder dort ansässige Unternehmen rechtlich, wirtschaftlich und politisch zu sanktionieren.
  9. Eine individuelle Benachrichtigungspflicht der betroffenen Bürgerinnen und Bürger innerhalb möglichst kurzer Frist nach Durchführung jeder digitalen Einsichtnahme und Überwachungsmaßnahme einzuführen, ob durch Strafverfolgungsbehörden oder Geheimdienste.
  10. Projekte und Technologien zum informationellen Selbstschutz und freie und quelloffene Umsetzungen aktiv zu fördern und selbst verpflichtend zu nutzen.
  11. Staatliche Überwachungspraktiken, die ohne rechtlichen Rahmen stattfinden, umgehend abzustellen.
  12. Whistleblowern, die gesellschaftlich relevante Missstände aufzeigen, angemessenen rechtlichen Schutz zu garantieren.

Und hier noch einmal der Link zum offenen Brief auf stopsurveillance.org.

Fachtagung des Verbandes Bibliothek Information Schweiz

Die jährliche Fachtagung des neuen Verbandes Bibliothek Information Schweiz (über die Fusion der Verbände BBS und SVD wurde schon zu einem früheren Zeitpunkt hier berichtet) fand am 28. August 2008 unter dem Titel: “Bibliotheken und Dokumentationszentren als Unternehmen: Antworten von Bibliotheken und Dokumentationszentren auf die Herausforderungen der digitalen Gesellschaft” statt.

Die Präsentationen sind nun auf der Verbandswebseite online zu finden. Ein Bericht zur Tagung ist im arbido newsletter Nr. 8/2008 erschienen.