Der Wikidata Query Service wird langsam aber sicher zu einem wirklich nützlichen Werkzeug. Neu hinzugekommen sind geographische Funktionen. Technische Details finden sich im entsprechenden Ticket und in dieser Mail.
Beim Aufbau eines Forschungsinformationssystems mit VIVO erschien es uns sinnvoll, einen gewissen Grundstock an Daten zu haben, mit denen wir dann die diversen Beschreibungen der Forschungsaktivitäten an der Hochschule verknüpfen können. Wichtig erschien uns dabei, Informationen über Orte in ordentlicher Qualität zur Verfügung zu haben. Aus dieser Überlegung entstand eine kleine Sammlung von Dateien, die zur Nachnutzung in VIVO vorbereitet ist. Sie können einfach ins Verzeichnis /data/rdf/abox/filegraph kopiert werden und stehen dann nach dem nächsten Neustart zur Verfügung.
Um welche Daten geht es?
Deutsche Orte (GermanyPopulatedPlaces.ttl): Über 7000 Orte in Deutschland mit mindestens 1000 Einwohnern. Beispiel:
Über 8200 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern aus der ganzen Welt. Die Orte sind mit den in VIVO mitgelieferten Staaten aus den FAO-Länder-Profilen (OWL-Datei) verknüpft.
In dieser kleinen Datei, über deren Inhalt man trefflich streiten kann, sind Informationen über Territorien gesammelt, deren Status nicht unumstritten ist.
Die Daten stammen überwiegend aus Geonames.org und wurden bearbeitet und zusammengestellt von Elena Liventsova und mir. Sie sollen in Kürze auch auf Datahub.io registriert werden. Auf dem neuen Github-Account der Bibliothek der Hochschule Hannover sind sie ab sofort zu sehen, herunterzuladen und nachzunutzen (Lizenz: CC0). Über Verbesserungsvorschläge, Korrekturen und natürlich Hinweise auf Nutzungen würden wir uns freuen!
Wie beantrage ich einen Reisepass? Wo finde ich die nächste Toilette? Wann ist die Stadtbibliothek geöffnet? Auf solche und andere Fragen gibt jetzt eine neue Bremen-App Antwort.
Und das geht, weil die entsprechenden Daten in maschinenlesbarem Format veröffentlicht wurden. Die Metadaten und der Download – hier geht’s natürlich um die Bibliotheksdaten – findet sich hier, nebst einigen erläuternden Worten.
Der Datensatz für jede Bibliothek beinhaltet den Namen, eine kurze Beschreibung der Zielsetzung, Aufgaben oder des Zwecks, eine kurze Beschreibung des Bestands, Angaben zu Öffnungszeiten, Adresse und Kontaktdaten. Die Öffnungszeiten sind für jeden Tag mit Beginn und Ende in separaten Datenfeldern erfasst, ebenso die Adresse getrennt mit Straßenname und Hausnummer, damit eine örtliche und zeitliche Lokalisierung über Apps für mobile Geräte möglich ist.
Schon der wohl bekannteste QR-Code-Generator von Kaywa bietet an, verschiedenartige Informationen (URL, Text, Phone Number, SMS) zu kodieren. Es sind jedoch noch viele weitere Anwendungen denkbar. Eine davon ist die Kodierung von Calendar-Events. Dafür bietet der ZXING QR-Generator eine Maske, die auf Googles Chart API aufsetzt.
Gibt man die gewünschten Daten ein, so produziert Google Charts zum Beispiel diesen QR-Code:
Nutzt man ein entsprechend ausgestattetes Smartphone, erhält man nach Einlesen des QR-Codes nicht nur die Daten des Events, sondern auch die Möglichkeit, dies dem eigenen Kalender hinzuzufügen. Klingt großartig, funktioniert nur leider auf vielen Geräten nicht. Zumindest war dies der Stand vor ca. einem Jahr. [1] Neuere Erkenntnisse bitte in die Kommentare! Daher – und weil wir noch keine Möglichkeit sehen, die Kalender-Informationen mit einer Anmeldung per E-Mail zu verknüpfen [2] Dies könnte auf einer speziell angereicherten mobiltauglichen Webseite kombiniert werden. Interessanter wäre jedoch eine Kombination in einem QR-Code. - setzen wir in der Bibliothek der Fachhochschule Hannover bislang auch nur Links auf Webseiten mit weiterführenden Informationen ein.
Über den ZXING-Generator sind auch andere Inhalte kodierbar. Zum Beispiel die Geokoordinaten der Bibliothek der FH Hannover:
Auch Kontaktdaten und weitere Informationen sind denkbar. Dies sind mehr oder weniger alles Anwendung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Die hinter QR stehende Idee der Verknüpfung von virtueller und “echter” Welt bietet gerade in Bibliotheken jedoch weitaus spannendere Anwendungen. Zum Beispiel die schon erwähnte Anwendung des Smartphones als Ausweisersatz. Oder natürlich die Verknüpfung der physischen Bestände mit E-Books oder E-Journals. Ein kleiner Aufkleber mit dem QR-Code könnte im Präsenz-Exemplar eines Buches auf parallel verfügbare Online-Ausgaben hinweisen.
Springer bringt ein Mashup an den Start, das den geographischen Ursprung von wissenschaftlichen Publikationen visualisieren soll: Authormapper.com.
Laut Selbstauskunft soll Authormapper folgenden Zwecken dienen:
* Explore patterns in scientific research
* Identify new and historic literature trends
* Discover wider relationships
* Locate other experts in your field
Sucht man z.B. nach “climate peat”, bekommt man neben einem Diagramm, dass die Textproduktion zu diesen Begriffen ab 1935 visualisiert, folgende Karte:
Auf der Karte sind nun Institutionen verzeichnet, deren Wissenschaftler an den gesuchten Artikeln mitgeschrieben haben. Scrollt man nach Potsdam, landet man so z.B. bei einem Aufsatz, der am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung geschrieben wurde. Ein nett gemachtes Mashup, dessen praktischer Nutzen eher begrenzt ist. Bei der Suche nach Spezialisten zu einem Thema in einer bestimmten Region kann Authormapper jedoch tatsächlich nützlich sein.