VIVO ist eine Community

VIVO ist nicht nur eine Software, ein Netzwerk und eine Ontologie, sondern auch eine Community.

Das Entstehen der aufgeführten Bestandteile ist nur möglich gewesen durch die Förderung des National Instititute of Health (RFA-RR-09-009). Dadurch konnten sich Teams verschiedener Einrichtungen mit der gemeinsamen Entwicklung befassen. Die Kollaboration wird kommuniziert durch Blog oder Twitter. Es gibt ein umfangreiches und einigermaßen gut gepflegtes Wiki, diverse Mailinglisten (unter anderem eine zur VIVO-Ontologie), einen IRC-Channel und Bug-Tracker für verschiedene Themenbereiche.

Darüber gibt es regelmäßige Telefon- und Videokonferenzen:

Weekly development calls and biweekly implementation and ontology calls provide structured opportunities for participating in VIVO, while the IRC Chat and mail lists are more free-form.

Mehr dazu auf der Community-Webseite. Nicht vergessen werden dürfen die “echten” VIVO-Konferenzen, zum Beispiel die letzte vor einigen Wochen in Miami, Florida. Zu den Konferenzen wurden umfangreiche Materialien gesammelt.

VIVO ist eine Ontologie

VIVO ist nicht nur eine Software und ein Netzwerk, sondern auch eine Ontologie.

Wer sich mit Linked Data und Ontologien auskennt: hier geht’s zum OWL-File (Version 1.5). [1] Wer sich die Ontologie ansehen möchte und VIVO nicht installiert hat, kann dafür unter anderem den Protégé Ontology Editor nutzen. Wer sich nicht damit auskennt, sollte erst diesen Wikipedia-Artikel über Linked Open Data lesen, dann die Linked-Data-FAQ und dann den (englischen) Wikipedia-Artikel über Ontologien.

Oder, wie die deutsche Wikipediaseite [2] Wieso eigentlich “Ontologie (Informatik)” und nicht “Ontologie (Informationswissenschaften)”? zum Thema meint: Ontologien in der Informatik sind meist sprachlich gefasste und formal geordnete Darstellungen einer Menge von Begrifflichkeiten und der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen in einem bestimmten Gegenstandsbereich.

Bekannte Ontologien sind FOAF (für die Beschreibung von sozialen Netzwerken) oder Bibliontology (für bibliographische Daten). VIVO verwendet diese und andere Ontologien:

Ganz unten finden sich die Ontologie, um die es hier gehen soll, die VIVO-Ontologie. Diese Ontologie (in der aktuellen Version 1.4) kann man sich hier in einem bunten Diagramm ansehen. Vermutlich der beste Weg, sie kennenzulernen. Warum ist das Diagramm so schön bunt? Weil VIVO Teile verschiedenen Ontologien weiterverwendet und diese Teile in unterschiedlichen Farben dargestellt sind.

Paul Albert hat zwei Präsentationen zum Thema bei Slideshare:

Man kann in VIVO weitere Ontologien importieren und auch eigene anlegen. Die VIVO-Ontologie selbst ist organisationsübergreifend angelegt. Da jede Organisation ihre Hausregeln und Besonderheiten hat, können diese nicht in der VIVO-Ontologie abgelegt werden. Dafür baut man sich dann eben selbst eine. Im Backend gibt es dazu verschiedene Werkzeuge zum Browsen der Ontologie und zum Erstellen eigener Klassen.

Morgen geht’s dann weiter mit der VIVO-Community.

References

References
1 Wer sich die Ontologie ansehen möchte und VIVO nicht installiert hat, kann dafür unter anderem den Protégé Ontology Editor nutzen.
2 Wieso eigentlich “Ontologie (Informatik)” und nicht “Ontologie (Informationswissenschaften)”?

VIVO ist ein Netzwerk

VIVO ist nicht nur eine Software, sondern (unter anderem) auch ein Netzwerk. Einerseits – technisch – ein Netzwerk aus verschiedenen Installationen der Software. Andererseits auch ein soziales Netzwerk aus den Personen, die in VIVO erfasst sind. Und aus all den anderen Daten in den – technisch – vernetzten VIVO-Installationen.

Enabling collaboration and discovery among scientists across all disciplines. Unter diesem Motto steht VIVO. Entwickelt wurde es ursprünglich an der Cornell University. [I]n 2009, The University of Florida received a $12.2M award from the NIH to expand the platform at Cornell and five other institutions to facilitate cross-institutional discovery. [1] Aus dem VIVO-Flyer (PDF)

Für das Netzwerk steht Vivosearch.org.

Über Vivosearch können Aktivitäten, Kurse, Organisationen, Personen und Publikationen der zur Zeit acht teilnehmenden Institutionen [2]Cornell University, Harvard University, Indiana University, Ponce School of Medicine, The Scripps Research Institute, University of Florida, Washington University in St. Louis School of Medicine und … Continue reading gesucht werden. Auf der Seite sind die Tools aufgeführt, mit denen Vivosearch gebaut wurde.

Jon Corson-Rikert, John Fereira, Valeria Pesce und Johannes Keizer haben die Netzwerkeigenschaften von VIVO in einem Vortrag über AgriVIVO zusammengefasst:

Und morgen geht es dann weiter mit der Ontologie.

References

References
1 Aus dem VIVO-Flyer (PDF)
2 Cornell University, Harvard University, Indiana University, Ponce School of Medicine, The Scripps Research Institute, University of Florida, Washington University in St. Louis School of Medicine und Weill Cornell Medical College

VIVO ist eine Software

VIVO ist – praktisch betrachtet – erst einmal eine Open-Source-Software, die es zu installieren gilt. Alle Features aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. Daher verweise ich für genauere Informationen noch einmal auf das Wiki. Ich möchte nur einen kleinen Eindruck geben und zum Selbstentdecken anregen.

Auf der Sourceforge-Projektseite heißt es:

VIVO is a semantic web project built on the Jena semantic web framework, and is an application to facilitate the discovery of researchers and collaborators across the country and internationally.

Der Benutzer-Oberfläche und das Backend sehen folgendermaßen aus:

Beispielseiten für Personenprofile:

VIVO bietet Visualisierungen der Forschungsaktivitäten. Im Profil von David Alan Easley kann man zum Beispiel drei Visualisierungstools entdecken. Das Co-Author-Network, die Map of Science und das Co-Investigator-Network. Anklicken und entdecken! Wer nur einen Schnappschuss haben möchte:

Die Anweisung “Interact” gilt natürlich nur für die entsprechende Applikation.

Morgen geht’s weiter mit dem VIVO-Netzwerk.

Was ist VIVO?

Immer häufiger wird VIVO in Bibliothekskreisen erwähnt. Zum Beispiel hier im Blog vor einigen Monaten, als ich nach der korrekten Übersetzung des deutschen Fakultätsbegriffes ins Englische suchte. [1]Ich verwende provisorisch “College” für Fakultäten und “Academic Department” für die Abteilungen und Fachbereiche in den Fakultäten. Einsprüche, Widerworte und … Continue reading Oder in Lambert Hellers “Prognose zur Ausbildung von Social Networking-Diensten für Wissenschaftler als öffentliche (oder öffentlich cofinanzierte) Infrastruktur”.

Was ist VIVO? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Denn VIVO umfasst verschiedene Komponenten. Auf der Projektwebseite heißt es:

VIVO enables the discovery of researchers across institutions. Participants in the network include institutions with local installations of VIVO or those with research discovery and profiling applications that can provide semantic web-compliant data. The information accessible through VIVO’s search and browse capability will reside and be controlled locally, within institutional VIVOs or other semantic web-compliant applications.

VIVO bezeichnet also:
a) Lokale Installationen (an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen), und
b) ein Netzwerk, das aus diesen lokalen Installationen gebildet wird

Dazu kommt noch, als ganz wesentlicher Bestandteil,

c) die VIVO-Ontologie.

Und noch einiges mehr. Im VIVO-Wiki sind die Komponenten ausführlicher aufgelistet:

  • VITRO is the semantic web tool kit and ontology editor that provides a foundation for VIVO
  • VIVO Core are the central applications that make a particular instance of VIVO work
  • VIVO Harvester is a semantic web extract-translate-load (ETL) tool for getting data from source systems and providing it to VIVO.
  • VIVO Visualizations provide visual display of VIVO data
  • VIVO Connectors provide access to VIVO data to external software
  • VIVO Projects are additional efforts to provide additional functionality for VIVO. Some software will become part of the VIVO core, while other projects will result in stand-alone applications that use VIVO as a supporting data infrastructure.
  • Virtual Appliances provide easy-to-install instances of VIVO for development and testing purposes

Da VIVO in Zukunft häufiger thematisiert werden könnte, möchte ich in dieser Woche ausgewählte Komponenten kurz und ebenso lücken- wie bruchstückhaft vorstellen. Einen Überblick über das gesamte System gibt es aber schon hier:

Morgen gibt es einen kurzen Einblick in die Oberflächen der lokalen Installation.

References

References
1 Ich verwende provisorisch “College” für Fakultäten und “Academic Department” für die Abteilungen und Fachbereiche in den Fakultäten. Einsprüche, Widerworte und Verbesserungsvorschläge bitte sehr gerne in die Kommentare oder per Mail an mich! Eine Bestätigung würde ich natürlich auch gerne hören.