Um den Kerndatensatz Forschung (KDSF) in VIVO nutzen zu können, muss zwar noch mehr gemacht werden. Die Anpassung des KDSF-Datenmodells an die VIVO-Ontologie ist jedoch eine notwendige Voraussetzung. Mit dem ersten Entwurf, der nun auf Github veröffentlicht wurde, sind wir jetzt einen Schritt in diese Richtung gegangen. Es ist noch einiges zu tun, wie man den (nicht vollständigen) Issues entnehmen kann. Wenn etwas auffällt: Bitte ergänzen!
Schlagwort: ontologie
Internet Archive betreibt purl.org
Persistente URIs sind ein zentrales Problem bei der Veröffentlichung von Ontologien in Linked-Data-Kontexten. Der meistgenutzte Dienst war bislang purl.org. Purl steht für Persistent Uniform Resource Locator. Der Dienst wurde von OCLC betrieben und existiert schon seit 1995. In letzter Zeit war es aber nicht möglich, neue Accounts anzulegen. Es gab daher Überlegungen, einen Alternativdienst aufzubauen: w3id.org. [1] Vgl. Permanent identifiers and vocabulary publication: purl.org and w3id
W3id.org baut dabei auf Github auf. Dies hat den Vorteil, dass die Hemmschwelle recht niedrig ist, Github ist schließlich inzwischen nicht nur in Enwicklerkreisen ein gängiges Werkzeug. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass man sich unnötigerweise von einem weiteren Dienst abhängig macht. Github ist ein kommerzieller Anbieter. Streicht dieser die Segel oder ändert er seine Geschäftsbedingungen, steht w3id.org vor großen Schwierigkeiten.
Langer Rede, kurzer Sinn: Das Internet Archive betreibt Purl.org seit September, wie im dortigen Blog bekannt gegeben wurde. Der Dienst kann also wieder genutzt werden.
References
Ontologien im Web veröffentlichen
Daniel Garijo beschrieb 2013 in einer Reihe von Postings, wie man Ontologien im Web veröffentlicht. Hier geht es los: How to (properly) publish a vocabulary or ontology in the web (1 of 6). Gibt es aktuellere Empfehlungen?
Elena Liventsova: Mapping und Erweiterung der Ontologie des Forschungsinformationssystems VIVO
Elena Liventsova: Mapping und Erweiterung der Ontologie des Forschungsinformationssystems VIVO
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Ontologie des Forschungsinformationssystems VIVO. In der Arbeit wird der Versuch unternommen, die Ontologie an die Besonderheiten des deutschen Wissenschaftsbetriebs anzupassen, mit dem Ziel, die Einführung des Systems für eine deutsche Einrichtung zu erleichtern. Das Mapping und die Erweiterung sind auf die Bereiche „Positionsbezeichnungen“ und „Organisationseinheiten“ beschränkt. Der theoretische Teil behandelt das Thema der Forschungsinformationen und deren Implementierung in ein Forschungsinformationssystem. Unter anderem werden auch die Tendenzen der Standardisierung in dem Bereich beleuchtet. Bei der Darstellung von VIVO als eine Semantic-Web-Anwendung steht die Ontologie, als Grundlage für die Funktionalitäten des Systems im Vordergrund.
Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Lokalisierung von VIVO, ist sie doch ein Versuch, Fragen wie “Wie übersetzt man Fakultät?” zu beantworten. Eine schöne Diskussionsgrundlage und auch ein ergiebiger Steinbruch für VIVO-Lokalisierungsprojekte!
Valeria Pesce: A Global Ontology-Driven RDF Store Based on a Distributed Architecture
Die Aufzeichnung des auf der SWIB 13 gehaltenen Vortrags ist (noch?) ab ca. der 13. Minute auf make.tv zu finden. Der Anfang fehlt leider, es beginnt auf Folie 9.
SNA-Tool Cytoscape
Teil der Operation Frühjahrsputz 2013, in deren Verlauf angefangene und nie beendete Postings einfach so veröffentlicht werden.
Cytoscape is an open source software platform for visualizing complex networks and integrating these with any type of attribute data. A lot of plugins are available for various kinds of problem domains, including bioinformatics, social network analysis, and semantic web.
Cytoscape kommt zwar aus der Bioinformatik, es sind aber durch Apps auch andere Anwendungen denkbar.
VIVO ist eine Ontologie
VIVO ist nicht nur eine Software und ein Netzwerk, sondern auch eine Ontologie.
Wer sich mit Linked Data und Ontologien auskennt: hier geht’s zum OWL-File (Version 1.5). [1] Wer sich die Ontologie ansehen möchte und VIVO nicht installiert hat, kann dafür unter anderem den Protégé Ontology Editor nutzen. Wer sich nicht damit auskennt, sollte erst diesen Wikipedia-Artikel über Linked Open Data lesen, dann die Linked-Data-FAQ und dann den (englischen) Wikipedia-Artikel über Ontologien.
Oder, wie die deutsche Wikipediaseite [2] Wieso eigentlich “Ontologie (Informatik)” und nicht “Ontologie (Informationswissenschaften)”? zum Thema meint: Ontologien in der Informatik sind meist sprachlich gefasste und formal geordnete Darstellungen einer Menge von Begrifflichkeiten und der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen in einem bestimmten Gegenstandsbereich.
Bekannte Ontologien sind FOAF (für die Beschreibung von sozialen Netzwerken) oder Bibliontology (für bibliographische Daten). VIVO verwendet diese und andere Ontologien:
Ganz unten finden sich die Ontologie, um die es hier gehen soll, die VIVO-Ontologie. Diese Ontologie (in der aktuellen Version 1.4) kann man sich hier in einem bunten Diagramm ansehen. Vermutlich der beste Weg, sie kennenzulernen. Warum ist das Diagramm so schön bunt? Weil VIVO Teile verschiedenen Ontologien weiterverwendet und diese Teile in unterschiedlichen Farben dargestellt sind.
Paul Albert hat zwei Präsentationen zum Thema bei Slideshare:
Man kann in VIVO weitere Ontologien importieren und auch eigene anlegen. Die VIVO-Ontologie selbst ist organisationsübergreifend angelegt. Da jede Organisation ihre Hausregeln und Besonderheiten hat, können diese nicht in der VIVO-Ontologie abgelegt werden. Dafür baut man sich dann eben selbst eine. Im Backend gibt es dazu verschiedene Werkzeuge zum Browsen der Ontologie und zum Erstellen eigener Klassen.
Morgen geht’s dann weiter mit der VIVO-Community.
References
↑1 | Wer sich die Ontologie ansehen möchte und VIVO nicht installiert hat, kann dafür unter anderem den Protégé Ontology Editor nutzen. |
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↑2 | Wieso eigentlich “Ontologie (Informatik)” und nicht “Ontologie (Informationswissenschaften)”? |
Linked Open Vocabularies (LOV)
Die Open Knowledge Foundation hosted nun Linked Open Vocabularies (LOV), eine Verzeichnis von – genau – Linked Open Vocabularies.
LOV Project in 5 points
- LOV is about vocabularies (aka. metadata element sets or ontologies) in OWL / RDFS used to describe linked data.
- LOV provides a single-stop access to the Vocabulary Commons ecosystem
- LOV helps to improve vocabularies understanding, visibility, usability, synergy, sustainability and overall quality
- LOV promotes a technically and socially sustainable management of the Vocabulary Commons ecosystem
- LOV is a community and open project. You are welcome to join the team of gardeners of the Vocabulary Commons!
Dort findet man z.B. diverse Vokabulare, wenn man mal Konferenzen als LOD beschreiben möchte.
[via @acka47]
Ontology for Innovation
Fundstück: Ontology for Innovation
One key use case for this ontology is to faciliate the matching of needs and innovations. This document does not provide specific guidelines or formal rules for achieving this. However the following concepts might be factors in deciding when an innovation qualifies as fulfilling a need. This can also incrementally be applied to qualify innovations as solutions to problems (and hence qualify as fulfilling a need).
Wie übersetzt man "Fakultät"?
Ein Grundsatz im Linked-Data-Bereich ist: Nutze vorhandene Ontologien. Allerdings nur, wenn sie auch tatsächlich passen. Und genau diese Frage stelle ich mir gerade: Kann man die VIVO-Ontologie (Link geht zur OWL-Datei) auch für deutsche Hochschulen verwenden?
Ein gravierendes Problem sind die Bezeichnungen für Organisationseinheiten. VIVO stammt aus dem US-amerikanischen Hochschulbereich und versucht dementsprechend, dortige Verhältnisse abzubilden. Versucht man nun, Fakultäten in VIVO darzustellen, stellt man fest: es gibt sie nicht. Es gibt:
- Association
- Center
- ClinicalOrganization
- College
- Company (PrivateCompany)
- Consortium
- Department (AcademicDepartment)
- Division
- ExtensionUnit
- Foundation
- FundingOrganization
- GovernmentAgency
- Hospital
- Institute
- Laboratory (CoreLaboratory, ResearchLaboratory)
- Library
- Museum
- Program
- Publisher
- ResearchOrganization
- School
- StudentOrganization
- University
Dazu kommt, dass die Terms nicht einheitlich und korrekt angewendet werden. Beispiel: Faculty of Medicine, University of Tirana (Albania) ist laut VIVO eine Universität, zumindest wird sie in Zeile 3 so bezeichnet:
1 2 3 4 5 6 | <rdf:RDF> <rdf:Description rdf:about="http://vivo.med.cornell.edu/individual/org-200002226"> <rdf:type rdf:resource="http://vivoweb.org/ontology/core#University"/> <rdfs:label>Faculty of Medicine, University of Tirana (Albania)</rdfs:label> </rdf:Description> </rdf:RDF> |
Doch zurück zum Kernproblem: Kann man eine dt. Fakultät im englischen mit Department übersetzen? Auf die Frage bekam ich drei verschiedene Antworten. Ja, Jein, Nein. Und Dr01de stellte auf Twitter fest, dass Wikipedia in diesem Fall nicht sonderlich hilfreich ist.
Fangen wir beim academic department und gehen zur russischen Version des Artikels. Dann zur deutschen Wikipedia. Dort heißt das Academic Department auf einmal Lehrstuhl. Von hier aus wieder zurück in die englische Wikipedia. Dort sind wir nun bei den named professorships angelangt. Ist ein academic department also dasselbe wie ein named professorship? ;o)
Was will uns der Autor mir diesem Posting mitteilen? Ganz einfach: Ich suche den Königsweg, wie man eine Hochschule in RDF mit einer vorhandenen und in Hochschulkreisen möglichst weit verbreiteten Ontologie darstellen kann und hoffe auf diesem Wege sachdienliche Hinweise zu erhalten. Für die Verbreitung meines Hilferufs wäre ich sehr dankbar!