Bibliothek in Oxford lässt historische Noten per Crowd Sourcing katalogisieren

Die Bodleian Library in Oxford hofft auf die Mithilfe der Briten. Wie die “New York Times” berichtet, will die britische Bibliothek ihren Bestand an viktorianischer Musik von interessierten Bürgern katalogisieren lassen. In einer Mitteilung heißt es, man müsse dazu keine Noten lesen oder ein Instrument spielen können. Vielmehr gehe es darum, in etwa zehn Minuten zu beschreiben, was auf dem jeweiligen Notenblatt zu sehen sei.

Erfahrung mit sogenanntem “Croud Sourcing” [sic!] haben auch schon andere Bibliotheken: So ließ die Bibliothek des Londoner University Colleges Schriften des Sozialreformers Jeremy Bentham von Internetnutzern erfassen. Die New York Public Library setzte ihre Nutzer auf eine Sammlung mit 40.000 historischen Menükarten an.

Diese Meldung wurde übernommen von dradio.de, Lizenz: Creative-Commons BY-NC-ND

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Die echten Oxford- und Harvard-Zitierweisen

Im Folgenden, liebe WissenschaftlerInnen, sehen Sie aus aktuellem Anlass Beispiele für Zitationen in den ins Gerede gekommenen “Harvard- und Oxford-Zitierweisen”. Durchexerziert wurde anhand des Werkes “Informationeller Globalismus. Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des elektronischen Geschäftsverkehrs” von Georgios Chatzimarkakis.

Nach Oxford Style Manual:
Chatzimarkakis, G. (2000), ‘Informationeller Globalismus. Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des elektronischen Geschäftsverkehrs’, Dissertation (Bonn, Universität).

Der von Chatzimarkakis verwendete Begriff “Harvard-Zitierweise” ist mehrdeutig. Hier ein paar Kandidaten, die Citavi serienmäßig mitbringt:

Nach Harvard Business School (PDF):
Chatzimarkakis, Georgios. “Informationeller Globalismus: Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des elektronischen Geschäftsverkehrs.” Dissertation, Bonn, 2000. http://hss.ulb.uni-bonn.de/2000/0140/0140.htm.

Nach Harvard (UWA-Interpretation):
Chatzimarkakis, G 2000, Informationeller Globalismus. Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des elektronischen Geschäftsverkehrs. Dissertation, Bonn. Available from: http://hss.ulb.uni-bonn.de/2000/0140/0140.htm.

Nach Harvard (GBFE-Interpretation, PDF):
Chatzimarkakis, Georgios 2000. Informationeller Globalismus: Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des elektronischen Geschäftsverkehrs. Dissertation. Universität. URL: http://hss.ulb.uni-bonn.de/2000/0140/0140.htm.

Zur Korrektheit der Zitierstile: Ich übernahm treuherzig die Citavi-Varianten.

Google und die bleichen Bibliothekare

David Hesse schreibt in der ein kleines Artikelchen über Googles Digitalisierungen, bemüht ein paar wirklich abgegriffene Klischees (Hinterher eilen bleiche Bibliothekare…) und streift einige wenige Aspekte des Themas, die eigentlich eine genauere Betrachtung verdienen würden:

Warum sich Google die weltgrösste digitale Bibliothek zusammenscannt, weiss niemand so genau. Der Bücherverantwortliche im Londoner Google-Sitz findet die Frage müssig und schwärmt von der Demokratisierung des Weltwissens: «Wir sorgen dafür, dass Studenten in Afrika umsonst Bücher aus Lausanne lesen können», sagt er. Wie viel sich die Firma dies kosten lässt und was sie sich ertraglich davon verspricht, wird nicht verraten.

Da Google nicht eben das Rote Kreuz ist, erntet die Geheimniskrämerei viel Kritik. Wer garantiert dem Verschwörungstheoretiker, dass ihm nicht die Bücher des bestzahlenden Verlags zuerst serviert werden? Dass in China oder Russland nicht unliebsame Autoren herausgefiltert werden? Dass nicht Teile des Weltwissens gelöscht werden, wenn sie einem Gesetzgeber nicht mehr gefallen? Google hält sich an nationale Bücherverbote, so dass etwa in den USA eine Google-Buchsuche nach Hitlers «Mein Kampf» erfolglos bleibt.

Auch der letzte Satz des Artikels ist mehr als ein kurzes Nachdenken wert:

Während alle um die Wette scannen, interessiert sich die Leserschaft kaum für digitale Bibliotheken.