Die ViFa medien buehne film nutzt nun YaCy für die Suche in Webseiten. Schön zu sehen, wie Ideen aus Bibcamp-Sessions irgendwann Realität werden!
Schlagwort: virtuelle-fachbibliotheken
YaCy als Open-Access-Suchmaschine
Im letzten Herbst wünschte ich mir eine dezentrale Alternative zum OAIster. Der YaCy-Entwickler Michael Christen fand die Thematik spannend und teilte mir mit, dass YaCy intern auch schon einige Vorraussetzungen beherrscht, um bibliographische Daten zu bearbeiten, unter anderem den Umgang mit Dublin Core. Im Bibcamp-Blog schrieb ich im Oktober recht optimistisch:
Ein interessante Frage stellt sich aktuell durch die drohende OAIster-Wegschließung: Wie kann man man eine dezentrale Alternative zu OAIster schaffen? Bis zum Bibcamp wird vermutlich ein YaCy-Prototyp für die Suche in Dokumentenservern stehen. Das Bibcamp bietet eine hervorragende Gelegenheit, diesen Prototypen auf Herz und Nieren zu prüfen und vielleicht sogar direkt vor Ort zu verbessern!
Der Prototyp ist da, und werden mehrere YaCysten beim Bibcamp sein, die sicherlich gerne über bibliothekarische Anwendungen von YaCy diskutieren würden. In einer indischen Bibliothek wird es schon für eine digitale Bibliothek eingesetzt, die mehr als 2TB Audio, Video und E-Books
und eine HTML-Oberfläche mit über 800.000 Seiten umfasst. Denkbar und sinnvoll wäre eine Anwendung zum Beispiel in Virtuellen Fachbibliotheken. Wenn man sie schon mit viel Aufwand konstruiert und mühsam Webquellen sammelt, könnte man den Index auch anderen zur Verfügung stellen. Und genau dies ist mit YaCy möglich.
Ich habe die neueste Version übrigens mal testweise auf meinem Desktoprechner installiert und innerhalb kürzester Zeit 20 Repositories mit bis zu 35.000 Dokumenten indexiert. Geht ganz einfach, und ist hier erklärt. Für einen Prototypen sehr respektabel, wie ich finde.
Greenpilot.de
Frisch online: Greenpilot, die Virtuelle Fachbibliothek für Ernährung, Umwelt, Agrar (GREENPILOT) soll die wissenschaftlichen Informationen der Fächer Ernährungs-, Umwelt-, und Agrarwissenschaften bündeln und über ein Portal den interessierten Nutzern zur Verfügung stellen
.
Die Suchmaske kann in andere Seiten eingebunden werden.
Albernerweise ist eine Selbstbeschreibung des Projektes nur als langatmiges MP3-File auffindbar. Ein paar Hintergrundinfos gibt es auf der Projektseite der ZBMed.
Google & Bibliotheken spielen keine Hauptrolle für Elementarteilchenphysikern
SuMa-Blogger Mario Behling berichtet über eine Umfrage zu Rechercheinstrumenten von Elementarteilchenphysikern.
Auf die Frage, welches Informationssystem für High Energy Physics sie denn am häufigsten benutzen würden, antworteten die Wissenschaftler (Auszug):
ARXIV: 49,7%
BIBLIOTHEKEN: 0,2%
GOOGLE: 7,8%
SPIRES: 38,2%
Vollständige Ergebnisse im Artikel “Information Resources in High-Energy Physics – Surveying the Present Landscape and Charting the Future Course” (PDF). Eine ähnliche Studie hatten wir hier ja gerade erst.
Bibliotheken oder Google – Studie der ZBW
Im Auftrag der ZBW Kiel hat die Agentur HS&P eine noch unveröffentlichte Studie erstellt. Laut aktueller c’t ergibt sich dabei ein für Bibliotheken wenig schmeichelhaftes Bild. Gefragt wurde: Mit welchen Internetseiten suchen Sie nach wissenschaftlicher Literatur?
Die Reihenfolge der Antworten:
- Bibliothekskataloge
- Wikipedia
- Uni-Homepage
- Online-Dienste der Bibliotheken (?)
- KVK
- EZB
- Amazon
- ZDB
- Google Scholar
- Fachspezifische Portale
Eine spannende Frage ist nun die Bekanntheit der Virtuellen Fachbibliotheken, was auch auf dem Bibcamp eifrig diskutiert wurde. Markus Trapp hatte dazu noch erwähnt, dass er mittels Cibera-Blog erfolgreich zusätzliche Aufmerksamkeit auf seine ViFa lenken konnte.
Wie auch immer: Es ist zweifellos falsch, den zweiten Platz der OPACs als beruhigend zu empfinden. Also heißt es, von der “Konkurrenz” zu lernen und die besten Ideen schamlos zu kopieren.
b2i down?
Der Testzugang zum Wissenschaftsportal b2i ist seit Stunden nicht erreichbar. Man kommt zur Ankündigungsseite, der Link auf http://www.b2i.de:3010 ist dann allerdings tot.
Weiß jemand genaueres? Ist der Testzugang abgeschaltet worden, oder handelt es sich nur temporäre Panne? Im Blog oder im dahindümpelnden Forum (Letzter Beitrag: vor 3 Wochen 2 Tage
) finden sich leider keine Informationen, ebensowenig in Inetbib oder anderen Biblioblogs.
b2i in Leipzig
Jetzt gerade wird auf dem Leipziger Kongress für Information und Bibliothek das Wissenschaftsportal b2i vorgestellt. Ein Testzugang und eine Kommunikationsplattform sind auch schon zugänglich.
Ein kurzer, sehr oberflächlicher Test ergibt: Die Suche bleibt noch ab und an hängen, liefert aber ansonsten ordentliche Ergebnisse, auch die Dublettenbereinigung scheint zu funktionieren.
Technische Basis des Portals ist OCLCs iPort:
Die datenbankübergreifende Recherche und Einbindung externer Dienste sind für die Bibliotheken Schlüsselfunktionalitäten für ein modernes benutzerorientiertes Dienstleistungsangebot.
iPort ist die web-basierte Portalsoftware von OCLC PICA für den simultanen Zugriff auf unterschiedliche Ressourcen. Mit iPort können Sie Ihren Bibliotheksbenutzern den Zugriff auf mehr als nur Ihre lokalen Datenbanken anbieten.
iPort ist eine effiziente und elegante Metasuchmaschine. Wenn Sie Ihre Datenbanken über die performante Metasuchmaschine von iPort anbieten, erhalten relevante Ergebnisse unter einer einfachen und intuitiv bedienbaren Oberfläche.
Mit iPort als Basis für Ihr Portal können Sie dieses ganz nach Ihren eigenen Wünschen um weitere Informationen und Links ergänzen, ohne auf weitere professionelle Hilfe oder Unterstützung angewiesen zu sein. iPort ist die neue Portalsoftware von OCLC PICA basierend auf der Decomate Software, die aus dem europäischen Decomate II Projekt resultierte.