Für satte 500 Millionen Dollar kauft Proquest Ex Libris auf.
Schlagwort: ils
LBS ohne Java JRE!
“LBS befreit sich von JAVA JRE Abhängigkeit” ist der Titel des Postings im OCLC-Blog. Und die Kernaussage:
Künftig wird LBS nicht länger von JAVA JRE Updates beeinflusst – welche Erleichterung für uns alle!
Oh ja, das ist tatsächlich eine Erleichterung! Und was für eine! Für Nicht-LBSler: Bei jedem JAVA-JRE-Update heißt es bislang: halte ich meinen Rechner halbwegs sicher, oder soll die Ausleihe auch weiterhin funktionieren?
Wie auch immer: Nun bin ich optimistisch, dass auch andere Wünsche in Erfüllung gehen. Zum Beispiel “LBS befreit sich von IE-Abhängigkeit”; “LBS befreit sich von Windows-Abhängigkeit”; “LBS setzt gängige Bedienkonzepte um”. To be continued…
[Besten Dank an Andrea für den Hinweis!]
Leitfaden für offene Standards in der Verwaltung
“Aktion 23” der Digital Agenda der Europäischen Kommission heißt “Provide guidance on ICT standardisation and public procurement”. Die Kommission will also helfen, IT-Infrastrukturen auf offene Standards umzustellen.
Das Problem: In einigen Fällen sind öffentliche Einrichtungen durch Closed Source und proprietäre Formate an einen Anbieter gebunden, ohne dies zu wollen; public authorities find themselves unintentionally locked into particular IT solutions for decades
. Schön formuliert.
Und, liebe Bibliothekswesen, kommt Euch das nicht seltsam vertraut vor? Bibliothekssysteme, deren Clients nur unter bestimmten Betriebssystemen mit veraltetem Browser und speziellen Java-Versionen laufen? SystembibliothekarInnen, die sich bei der Frage nach offenen Schnittstellen schütteln vor Lachen?
Mehr Infos zum Leitfaden gibt’s bei Heise.de.
Open-Source-ILS-Übersetzung aus dem Italienischen
Jörg Prante machte in Inetbib darauf aufmerksam, dass für Clavis NG freiwillige Übersetzerinnen und Übersetzer, die die Programmeldungen ins Deutsche übersetzen möchten
, gesucht werden. Es handelt sich dabei anscheinend um ein Open-Source-ILS. Weitere Infos zur Übersetzung (auf Italienisch) gibt es hier. Die Übersetzung wird durchgeführt auf Get Localization, einer Webseite zur Koordinierung von kollaborativen Übersetzungen. Hier geht es zum Übersetzungsprojekt für Clavis NG.
Aus eigener Erfahrung kann ich insbesondere Berufsanfängern sehr empfehlen, so etwas bei vorhandenen Sprachkenntnissen einmal auszuprobieren. Durch die Mitarbeit in solchen Projekten lernt man oft eine ganze Menge über die Software, aber auch über das Arbeiten in Teams. Die Kontakte, die man dabei hat, sind darüber hinaus auch a) oft sehr nett und b) nützlich.
Koha-Installationsparty / OBMS
Ob das Bibliothekssystem Koha “eine denkbare Alternative” ist, will die Bibliothek der TH Wildau herausfinden. Und lädt zu einer “Installationsparty” ein:
Im Rahmen einer Installationsparty wollen wir das freie Bibliothekssystem Koha gemeinsam installieren und einen ersten Blick in das System werfen. In gemeinsamer Diskussion soll erörtert werden, welche Probleme ein eigener Betrieb des Systems als Alternative zu einem bezahlten Hosting aufwirft und welche Art von Unterstützung notwendig wäre, um als Bibliothek diesen Schritt zu gehen.
Ziel des Abends soll sein, dass alle Teilnehmenden mit einer laufenden Koha-Installation und neuen Ideen nach Hause gehen.
Terminlich ist nur genannt, dass die Veranstaltung um 17 Uhr beginnt, das Ende offen ist und die Bibliothek am 2. Dezember um 11 Uhr schließt. Vermutlich findet die Installationsparty also am 1. Dezember statt. Die TH-Bibliothek nimmt Anmeldungen per Mail entgegen.
Auf der GBV-Verbundkonferenz hatte Inken Feldsien-Sudhaus (Leiterin der TUB Hamburg-Harburg) schon angekündigt, dass Koha auch in ihrer Bibliothek getestet werden wird. Sie ist auch Mitglied der AG OBMS, die sich der “Evaluation von Open Source Bibliotheksmanagement-Systemen für Wissenschaftliche Bibliotheken” widmet. Die Arbeit der AG ist ist in einem Wiki dokumentiert. Behandelt wurden (u.a.?) Evergreen, Koha und Kuali OLE.
PS: Das BSZ bietet übrigens KOHA-Hosting an.
Bibliothekssoftware von Zwölfjährigem: Libramatic
Ein Zwölfjähriger programmiert eine Bibliothekssoftware: Libramatic. Die Irish Times schreibt:
WHILE MOST schoolchildren are enjoying their summer holidays, a young boy from Dublin has been busy getting on the career ladder, establishing his first technology company.
Shane Curran (12) last night launched software business Libramatic, which specialises in smartphone and web-based library systems. In doing so he became one of Ireland’s youngest chief executives.
The Libramatic system allows librarians to manage books easily. The loaning-out and returning of books can be done simply by scanning the book’s ISBN code using a smartphone camera.
Koha für Einsteiger
Holger Büch erklärt in Bib-Blog.de (neuerdings auch in Plan3t.info enthalten), wie man das Open-Source-Bibliothekssystem Koha installiert: Koha für Einsteiger — Teil 1:
In der nächsten Zeit möchte ich Koha zur Verwaltung meiner privaten Bibliothek einrichten. Natürlich steht dabei nicht die Bibliothek (mit ~100 ME 😉 ) im Vordergrund, sondern die Erfahrungen mit dem System. Hier im Blog werde ich nach und nach von meinen Erfahrungen mit Koha berichten. An erster Stelle steht aber für heute eine Installationanleitung.
Er erläutert dabei jeden Schritt und hat zahlreiche Screenshots angefertigt. Also ideal zum Nachbauen! Dass man für die Installation von Bibliothekssystemen und Katalogen kein Informatikstudium benötigt, hatten kürzlich erst die Macher des Bachelopacs bewiesen. Wer nach Alternativen zu den Dickschiffen des Bibliothekswesens sucht, findet in Koha vielleicht eine geeignetes Experimentierfeld.
PS: Holger Büch kündigt an, auch die kommenden Schritte dokumentieren zu wollen.
OCLC kauft BOND
OCLC kauft BOND. Ziel war es, die “Marktposition auszubauen”. Außerdem wird nun “zum Wohle der Bibliotheken” an “zukunftsweisenden Lösungen” gearbeitet:
Weitere positive Aspekte resultieren in dem Bereich Produktentwicklung. Gemeinsam kann verstärkt an zukunftsweisenden Lösungen für Bibliotheken im wissenschaftlichen und öffentlichen Bereich gearbeitet und der fachliche und funktionale Ausbau der existierenden und neuen Produkte zum Wohle der Bibliotheken vorangetrieben werden. „In dem sich enorm wandelnden Bibliotheksmarkt wird es zunehmend schwieriger, den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Von der bedeutsamen Erhöhung der Ressourcen im Entwicklungs- und Dienstleistungsbereich werden unsere Kunden merklich profitieren“, ergänzte Michael König, Geschäftsführer und Inhaber von BOND, der auch innerhalb von OCLC Deutschland eine leitende Rolle übernehmen wird.
Laut Wikipedia, wo auf Erhard Kantzenbach verwiesen wird, führen “weite Oligopole” im Idealfall zu einer erhöhten Wettbewerbsintensität. Ein weites Oligopol besteht sicherlich nicht nur aus 2-3 annähernd gleichstarken Teilnehmern. Wie weit sind wir noch von einem Duopol Ex Libris und OCLC entfernt? 2007 [1] Elke Greifeneder (2007): Effektivität und Effizienz von Online-Hilfesystemen in deutschen Universitäts-OPACs, S. 45 hieß es über Universitätsbibliotheken:
Bei der Auswertung konnte man eine deutliche Marktführerschaft der Firma OCLC PICA konstatieren. Deutlich mehr als die Hälfte, genauer gesagt 63 %, verwenden einen OPAC der Firma OCLC PICA.
Ich vermute, das es aktuell für ILS, ob ÖB oder WB, nicht wesentlich anders aussehen wird.
References
↑1 | Elke Greifeneder (2007): Effektivität und Effizienz von Online-Hilfesystemen in deutschen Universitäts-OPACs, S. 45 |
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Lobbypapier gegen Open Source von SirsiDynix
SirsiDynix Corp restricted lobby paper against Open Source technologies
This document was released only to a select number of existing customers of the company SirsiDynix, a proprietary library automation software vendor. According to our source it has not been released more broadly specifically because of the misinformation about open source software and possible libel per se against certain competitors contained therein.
SirsiDynix is currently embroiled in a lawsuit with one of the largest public libraries in the U.S. (Queens Borough, NY) and this document does illustrate the less-than-ethical nature of this company.
The source states that the document should be leaked so that everyone can see to what extent SirsiDynix will attempt to spread falsehoods and smear open source and the proponents of open source.
Eins der “Argumente” gegen Open Source:
Some software isn’t compatible with open source. Choosing any solution may foreclose on other software. This opportunity cost may not be apparent for years when the need for the other software emerges.
Wenn man jetzt “open source” durch “any other software” ersetzt, ändert sich auch nichts an der Aussage. So ein Quatsch!
[via @librarythingtim]
Ergänzung:
Marktdurchdringung von Open-Source-Bibliothekssystemen in den USA
In Deutschland sind Open-Source-Bibliothekssysteme eher die Ausnahme. Bob Molyneux hat in LISNews nun die Ergebnisse einer Untersuchung, wie es denn in den USA mit der Marktdurchdringung von OS-ILS steht, präsentiert.