Laut Netzpolitik.org haben sich Springer & Co (diesmal Axels Springer) nun endlich durchgesetzt. Die Bundeskoalition hat ein Leistungsschutzgeld Leistungsschutzrecht beschlossen. Laut Welt müssen sich “normale User” nicht sorgen, die “private Nutzung von Presseerzeugnissen im Internet” bleibe kostenlos. Und das Beste:
Auch für Unternehmen bleiben Papierausdrucke und das Lesen von Nachrichten am Bildschirm unentgeltlich
Unnormale User können sich dagegen sehr wohl Sorgen machen. Unnormal im Sinne des Textes sind nämlich Suchmaschinen und Aggregatoren wie Rivva oder Plan3t.info.
Wenn das LSR kommt, hoffe wohl nicht nur ich auf eine konsequente Antwort der Aggregator- und Suchmaschinenbetreiber. Und zwar am Besten so, wie es Google einst in Belgien vorgemacht hat. Deutlich formuliert: Wer zu dämlich ist, eine robots.txt zu formulieren, sollte nicht auch noch mit Traffic belohnt werden. Der immer wieder lesenswerte Stefan Niggemeier schreibt dazu:
Google und womöglich auch die Perlentaucher und turi2s dieses Landes sollen den Verlagen also Geld dafür geben, dass sie helfen, dass deren Inhalte ein Publikum finden.
Das ist etwa, als müssten die Gelben Seiten den Unternehmen dafür zahlen, dass sie ihre Informationen aufnehmen dürfen. Als müsste der Busfahrer dem Kirmesbetreiber Geld dafür geben, dass er die Kunden zu ihm bringt. Dem Vorhaben fehlt jede innere Logik.
Vor allem wenn man sich ansieht, wie groß der von Google, Facebook & Co generierte Traffic-Anteil bei den verschiedenen Presseangeboten ist. Dies wird sich seit März 2011 kaum wesentlich verringert haben.
Hier der Text der Koalitionsrundenergebnisse (PDF). Die Passage zum Leistungsschutzrecht findet sich auf Seite 4.
PS: Es ist an der Zeit, das Urheberrecht in Verwerterrecht umzubenennen. Dem Schutz der Urheber dient es schon lange nicht mehr.