E-Books auf tatsächliche Verfügbarkeit prüfen

Wie viele andere KollegInnen auch ärgere ich mich regelmäßig über E-Books, für die die Bibliothek zwar viel Geld an die einschlägigen Verlage überweist, die aber nicht zur Verfügung stehen. Einzelne DOI-Listen habe ich zu Testzwecken von einem Linkchecker prüfen lassen, ich fand das Vorgehen aber immer etwas unpraktisch. Ein Tool speziell für diesen Zweck hat nun Kristina M. Spurgin von der University of North Carolina (Chapel Hill) in Code4Lib vorgestellt:”Getting What We Paid for: a Script to Verify Full Access to E-Resources“.

Abstract:

Libraries regularly pay for packages of e-resources containing hundreds to thousands of individual titles. Ideally, library patrons could access the full content of all titles in such packages. In reality, library staff and patrons inevitably stumble across inaccessible titles, but no library has the resources to manually verify full access to all titles, and basic URL checkers cannot check for access. This article describes the E-Resource Access Checker—a script that automates the verification of full access. With the Access Checker, library staff can identify all inaccessible titles in a package and bring these problems to content providers’ attention to ensure we get what we pay for.

Hier geht’s zum Quelltext. Leider handelt es sich dabei um ein Ruby-Skript, deren erfolgreiche Ausführung mir bisher zuverlässig misslang. Es findet sich bestimmt noch ein passender Unzeitpunkt, um das mal zu testen. [1] Achtung, dieser Satz enthält einen Zaunpfahl für eine bestimmte Person, die ich gleich noch einmal persönlich anstupsen werde. ;o)

References

References
1 Achtung, dieser Satz enthält einen Zaunpfahl für eine bestimmte Person, die ich gleich noch einmal persönlich anstupsen werde. ;o)

Zitier- und Review-Kartell in Taiwan, aber wissenschaftliches Fehlverhalten überall

Retractionwatch berichtete, dass SAGE 60 Publikationen zurückzog, da sie in einem Zitier- und Review-Kartell entstanden seien:

SAGE Publishers is retracting 60 articles from the Journal of Vibration and Control after an investigation revealed a “peer review and citation ring” involving a professor in Taiwan.

Fefe raunte daraufhin:

Immerhin passt das Weltbild an der Stelle, dass das natürlich Chinesen und keine Europäer waren.

Fefes Kommentare sind oft nicht wörtlich zu nehmen, er bittet ja nicht umsonst um Einreichung von Verschwörungslinks. Aber gucken wir uns diese Vermutung dennoch mal kurz an. Beim Überfliegen der letzten Fälle auf Retraction Watch scheint der Anteil von AutorInnen mit asiatisch klingenden Namen tatsächlich recht hoch zu sein. Interessanter als der ohne genauere Recherche ohnehin nur zu vermutende Ursprung der Nachnamen sind jedoch die jeweiligen Institutionen, an denen die Corresponding Authors beheimatet sind:

In dieser absolut nicht repräsentativen Stichprobe ergibt das:

  • 3x USA
  • 2x China
  • 1x Australien
  • 1x Taiwan

Ziemlich viel USA, ziemlich viel China. Und dies entspricht auch dem Anteil dieser Länder an der Gesamtproduktion wissenschaftlicher Publikationen, zumindest für das Jahr 2012.

Wo viel wissenschaftlich gearbeitet wird, findet also auch viel wissenschaftliches Fehlverhalten statt. Eine wenig überraschende Erkenntnis, und kein Skandal weit und breit.

SAGE Open reduziert Autorengebühr auf $99

Im Dezember schrieb ich noch:

Article Processing Charges von US$ 1750 sind zwar alles andere als günstig, aber die Preise werden durch PeerJ & Co mittelfristig ohnehin sinken.

SAGE hatte zwar “nur” Gebühren von m.W. etwa US$ 700, die Preissenkung der Autorengebühr ist dennoch deutlich. Aus einer Infomail von SAGE, in ähnlicher Formulierung auch in dieser Pressemitteilung enthalten:

Since our founding nearly fifty years ago, SAGE has championed social science research and recognized the crucial role social science plays in society. As the landscape of publishing continues to evolve, we have discounted the price of SAGE Open to $99 to make quality, peer reviewed open access publishing a more accessible option for researchers in the humanities and social sciences.

Genau US$ 99 sind es wohl nicht zufällig. Die genaue Summe ist auch fast egal. Wichtig ist das Signal: es geht offenbar auch deutlich günstiger als momentan meist üblich.

Sage-Trial

Gerade ist per Mail ein Angebot hereingeflattert, 460 Sage-Journals bis zum 30. November 2007 zu testen. Wer noch keinen Account hat, kann sich hier registrieren lassen. Obendrauf gibt es noch ein Sahnehäubchen:

Web 2.0 are buzzwords of the moment – so why not try out the new social networking features on SAGE Journals Online during this November trial? These include:

• Connotea
• CiteULike
• Del.icio.us
• Email this article to a friend.

Wow! Weiterleitung per Email. Sagehaft fortschrittlich!