Wer kennt Thesius?

Teil der Operation Frühjahrsputz 2015, in deren Verlauf angefangene und nie beendete Postings einfach so veröffentlicht werden.

Vor über einem Jahr schrieb Anne-Kathrin Gerstlauer auf Zeit Online über Thesius, das “Facebook für Doktoranden”:

Wer promoviert, ist oft alleine. Mainzer Doktoranden haben nun eine Plattform zum Austausch gegründet – mit einem großen Ziel: Alle Doktorarbeiten seit 1960 zu listen.

Kennt das jemand, hat das Relevanz in der Praxis und für was wird Thesius genutzt?

Schavan wurde Doktortitel entzogen

Der Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf hat trotz des vorausgegangenen Drucks seitens der CDU und der Wissenschaftsorganisationen der Wissenschaftsministerin Annette Schavan den Doktorgrad entzogen und ihre schriftliche Promotionsarbeit für ungültig erklärt. In der heutigen Sitzung wurde mit 12 Ja-Stimmen und nur 2 Nein-Stimmen und einer Enthaltung eine ziemlich eindeutige Entscheidung getroffen.

Mehr bei Heise und auch sonst überall.

Offener Brief von Doktoranden an die Bundeskanzlerin

Der wissenschaftliche Nachwuchs wehrt sich gegen die Bagatellisierung der ministeriellen Betrügereien:

als Doktorandinnen und Doktoranden verfolgen wir die gegenwärtige Diskussion um die Plagiatsvorwürfe gegen den Bundesminister der Verteidigung, Herrn Karl-Theodor zu Guttenberg, mit großer Erschütterung und noch größerem Unverständnis. Wir haben den Eindruck, dass Sie mit aller Macht versuchen, einen Minister zu halten, der trotz massiver Gegenbeweise immer noch die Behauptung aufrecht erhält, er habe in seiner Doktorarbeit nicht bewusst getäuscht.

Zum Weiterlesen und Unterzeichnen geht es hier zum offenen Brief von Doktoranden an die Bundeskanzlerin.

Rechtswissenschaftlicher Fachschaftsrat der Uni Bayreuth gibt Zitiertipps

Die Fachschaft der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Bayreuth klärt in der jüngsten Ausgabe der Fachschaftszeitung Para-Graph (Ausgabe 05 / Februar 2011 (PDF), S. 2) über die Hauptfehler bei der Erstellung von Hausarbeiten auf. Ein Punkt: Zitieren und Literaturverzeichnis.

Wissenschaftliches Arbeiten will gelernt sein. Eine der wichtigsten Maximen: Ohne Belege keine Hausarbeit! Denn wir Juristen untermauern unsere Argumente gerne mit den Namen anderer, die schon vor uns den Weg der Weisheit gegangen sind und eine bestimmte Ansicht in einem Meinungsstreit vertreten haben.

Die Autorin Janina Krenk ist den Weg der Weisheit offensichtlich schon weiter gegangen als manch Bundesminister. Ich bin bestimmt nicht der einzige, der die nächste Ausgabe des Para-Graph mit Spannung erwartet, um die Reaktion der Bayreuther Jurastudierenden zu erfahren. Die Bayreuter Juristenausbildung ist durch die Plagiatsaffäre sicherlich nicht im Ansehen gestiegen. Dazu in der FR:

Längst macht das hässliche Wort „Buyreuth“ die Runde.

Nur der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch auf den Zwischenbericht im Guttenplag-Wiki hingewiesen.

Norbert Lammert über zu Guttenberg

Norbert Lammert über Ansehen und Anstand in der WDR-Mediathek (zumindest bis zur Depublizierung) ab ca. 4:30:

“Die Presseerklärung, die Karl-Theodor zu Guttenberg am vergangenen Freitag gegeben hat, war jedenfalls kein überzeugender Beitrag zur Problembewältigung”, sagte Lammert am Dienstag im WDR-Fernsehen. “Ich kann mir seinen Auftritt (…) nur so erklären, dass ihm zum damaligen Zeitpunkt das Ausmaß der Schlampigkeit nicht klar war, mit der die Arbeit verfasst und eingereicht worden ist.”

Zitiert nach Handelsblatt. Was anderes ist dies, als der recht direkte Vorwurf, dass Guttenberg seine Arbeit nicht selbst verfasst hat?

Elektronische Dissertationen im Katalog (GBV)

Da ich zum wiederholten Male eine Nachfrage erhielt, wie denn die elektronischen Dissertationen in den Bibliothekskatalog der FH Hannover kommen:

  1. Kontaktaufnahme mit der VZG: “Wir (Bibliothek XY) würden gerne automatisiert elektronische Dissertationen in unseren Katalog übernehmen.”
  2. Antwort von der VZG.
  3. Übergabe der gewünschten Sachgruppen an die VZG.
  4. Die erste Lieferung erfolgt binnen kurzer Zeit.

Das war’s auch schon.

Prinzipiell steht das auch so ähnlich im GBV-Wiki. Was man konkret machen muss, um das für seinen Katalog umzusetzen, konnte ich dort leider nicht finden. Was es noch darüber hinaus für Angebote seitens der VZG gibt, ist leider auch nicht ohne weiteres zu entdecken. Wie es funktioniert, habe ich aus der TUB Hamburg-Harburg erfahren. An dieser Stelle besten Dank an die Cutting-Edge-Bibliothekswesen an der Elbe! ;o)