Craigslist setzt auf Open Street Map

Open Street Map (OSM) gewinnt einen großen Nutzer nach dem anderen. Global Player wie Apple, Foursquare oder die Bibliothek der Hochschule Hannover setzen seit einiger Zeit auf OSM, um Karten in die jeweiligen Webseiten einzubauen. Und seit kurzem nun auch Craigslist.

Craigslist ist im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannt. Es handelt sich aber mit laut Eigenaussage [m]ore than 50 billion page views per month eindeutig um eine Webseite, deren Entscheidung für OSM auch in der Google-Zentrale wahrgenommen wird. Google ist bekannt dafür, APIs und andere Dienste mehr oder weniger unkompliziert zu entsorgen, kostenpflichtig zu machen oder wegzusperren, wenn ein Strategiewechsel gewünscht ist. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung eines langfristig planenden Unternehmens gegen Google Maps sehr verständlich.

“I think it’s another major website making a great decision,” said Steve Coast, the founder of OpenStreetMap. He told Ars that he was unaware of Craigslist’s move until being sent a link to other media coverage on Tuesday.

So heißt es auf Ars Technica.

PS: Wenn so etwas nicht bemerkt wird, ist OSMs Serverausstattung offenbar beachtlich.

OpenStreetMap in die eigene Webseite einbinden

Nachdem die eigene Bibliothek (oder das eigene Archiv, der Kegelklub oder die Planschbeckenausstellung) in OpenStreetMap (OSM) eingetragen ist, kann man den entsprechenden Kartenausschnitt in seine Webseite einbinden. OpenStreetMap bietet dazu verschiedene Export-Funktionen (einfach auf den entsprechenden Reiter klicken!). Für unseren Zweck nützlich sind zwei davon:

Map Image (shows standard layer)

Auswählen, Maßstab und Bildformat auswählen (z.B. JPG) und exportieren. Das Bild kann dann in das eigene CMS oder auf den eigenen Webspace hochgeladen und in die Webseite eingebunden werden. Für die Stadtbibliothek Nordhorn sieht das dann z.B. so aus:

Stadtbibliothek Nordhorn auf OpenStreetMap

Anklicken zum Vergrößern!

HTML zum Einbinden

Interaktiver ist die Embed-Variante. Hier bekommt man einen Quelltext geliefert, den man einfach in den Quelltext seiner Webseite kopieren kann. Und auch ins CMS, wenn man das darf. Und das sieht dann (für die Zentralbibliothek der Hochschule Hannover) so aus:


Größere Karte anzeigen

  1. “HTML zum Einbinden” anklicken
  2. “Markierung zur Karte hinzufügen”
  3. Anschließend die Bibliothek auf der Karte markieren
  4. Den Quelltext in die eigene Webseite kopieren. Fertig!

Warum nicht Google Maps?

Vor ca. 4 Jahren habe ich hier beschrieben, wie man einen Lageplan mit Google Maps erstellt und in die Homepage einbinden kann. Den könnte man natürlich auch weiterhin verwenden. Allerdings hat Google die Nutzung von Google Maps unter gewissen Umständen kostenpflichtig gemacht.

Google Maps wird teuer

Ab sofort verlangt Google Geld für die Nutzung der Maps-API.

Mit etwas Verzögerung hat Google seine Pläne umgesetzt , die Nutzung der Maps-API nicht mehr uneingeschränkt kostenlos zu gestatten. Wer jetzt damit Karten auf seiner Website darstellt, muss für je 1000 Abrufe mindestens 4 US-Dollar zahlen. Als Abruf gilt jeweils das Laden der JavaScript- oder Flash-API durch die Webseite, das Laden einer Karte per Static-Maps-Schnittstelle sowie der Zugriff auf ein Panoramabild via Street-View-Image-API.

Es gibt zwar “Bagatellgrenzen”, die für viele Bereiche sicherlich ausreichen. Aber will man sich wirklich darauf verlassen, dass die eigenen Seite dauerhaft unpopulär bleiben?
Wer nicht zahlen will oder kann, bitte hier entlang.

[via Heise]

Google Street View in der Lehre

Free Technology for teachers stellt Anwendungsmöglichkeiten verschiedener kostenloser Webtechnologien und -dienste in der Lehre vor. Unter anderem geht es dabei auch das aktuell zumindest in den Medien omnipräsente Google Street View. “Create maps to tell a story” lautet der Ratschlag:

Maps are obviously useful for Social Studies teachers, but did you know that you can also use multimedia maps to tell a story? Google Maps and Google Earth can both be used to create a multimedia story.


View 7 Data Handling Activities in Nottingham in a larger map

Unter den dort genannten Beispielen findet man unter anderem 7 Data Handling Activities in Nottingham von Tom Barrett (in seinem Blog finden sich noch viele weitere Ideen, wie man Technologien gewinnbringend in der Lehre einsetzen kann, auch zur Kommunikation unter Kollegen. Beispiel: Materialien- und Ideensammlung zu “Imaginery Creatures”).

Werden solche oder andere Dienste schon in der “teaching library” eingesetzt? Wie? In der Materialiendatenbank Informationskompetenz konnte ich nichts derartiges finden. Durch fehlende Lizenzvermerke wäre die Weiternutzung der dort veröffentlichten Dokumente allerdings ohnehin nicht gewährleistet.

Google Maps für Fahrradfahrer

Google Maps hat mal wieder eine neue Funktion verpasst bekommen. Neuerdings kann man Strecken planen und sich das Höhenprofil anzeigen lassen. Höhenprofile kennt man eventuell schon von verschiedenen Webseiten. Die Stadt Stuttgart bietet sowas zum Beispiel an, um Fahrradrouten zu planen. Dies geht nun auch in den Google Maps, allerdings (wenn ich das richtig verstanden habe) erstmal nur über eine API.

Der Dienst nennt sich Elevation. Wie das praktisch aussieht, kann man sich z.B. bei ReadWriteWeb ansehen, die eine Karte samt “Elevation” in einen Artikel eingebettet haben.

Das ist zum Beispiel das Höhenprofil einer von mir regelmäßig absolvierten Fahrradtour, zusammengeklickt in ca. 3 Minuten.

Sinnvolle bibliothekarische Anwendungen fallen mir spontan zwar nicht ein, aber das ist nur eine Frage der Zeit und des Bedarfs. Wer alpennäher wohnt, hat da vielleicht mehr Ideen.

FAMI 2.0: Google Maps und Fachblog

Die Berliner Geheimbibliotheken geistern ja schon seit ein paar Tagen durch die Biblioblogs. Zwei FAMIs aus Berlin haben im Rahmen eines Berufschulprojektes versteckte Bibliotheken in Berlin ausfindig gemacht und auf per Google-Maps zusammengemasht:


Berlin’s Secret Libraries auf einer größeren Karte anzeigen

Passend gab CoCo (auch FAMI) in einem Kommentar bekannt:

Der Blog für Bibliotheksangestellte (speziell für Famis) ist in der DNB in Leipzig vorgestellt worden. Das Abschlussprojekt von mir und noerchen war ein voller Erfolg.

Das Blog heißt FamiBib. Die für den Aufbau des Blogs erforderlichen Kenntnisse wurden bei einem Selbstlernkurs erworben, dessen dritte Auflage unmittelbar bevorsteht. Mehr zu diesem Thema gibt es in Kürze in jedem deutschsprachigen kooperativen Biblioblog mit bib im Namen. [1]Falls ich durch die Kriterien doch nicht alle anderen ausgeschlossen haben sollte: Hier oder drüben bei Netbib wird sich auf jeden Fall ein Hinweis auf den Kurs finden. Vielleicht ja auch bei … Continue reading

Mit solch engagierten FAMIs sind die Bibliotheken eindeutig für 2.0 bereit.

References

References
1 Falls ich durch die Kriterien doch nicht alle anderen ausgeschlossen haben sollte: Hier oder drüben bei Netbib wird sich auf jeden Fall ein Hinweis auf den Kurs finden. Vielleicht ja auch bei FamiBib. ;o)

Christian Stelzenmüller: Mashups in Bibliotheken

Mashups können durch die Kombination von Daten einen Mehrwert gegenüber den ursprünglichen Informationsquellen bieten. Diese Arbeit stellt Mashups vor und zeigt, wie Bibliotheken Mashups bislang für sich nutzen. Des weiteren wird untersucht, wie verbreitet sie auf ausgewählten Websites wissenschaftlicher Bibliotheken sind. Abschließend wird anhand eines einfachen, praktischen Beispiels erläutert, wie ein Mashup realisiert werden kann, und welche Schritte dafür notwendig sind.

Die Bachelorarbeit von Christian Stelzenmüller “Mashups in Bibliotheken : Untersuchung der Verbreitung von Mashups auf Webseiten wissenschaftlicher Bibliotheken und Erstellung eines praktischen Beispiels” ist hier online verfügbar.

Das im Abstract erwähnte praktische Beispiel ist eine Karte sämtlicher wissenschaftlicher Bibliotheken,

die am BIX-WB im Jahr 2007 teilgenommen haben. Es wird neben der Adresse und den BIX-Ergebnisdaten der Bibliotheken auch ein Link zur Homepage der einzelnen Bibliotheks-Website angezeigt.

Diese Bachelorarbeit zeigt sehr schön, dass

  1. Mashups keine Zauberkunst sind, und
  2. durchaus praktische Anwendung finden können.

Somit ist sie ein weiteres Argument dafür, dass auch Bachelorarbeiten oft veröffentlichungswürdig sind.

Google Street View

Unglaubliches gibt es mal wieder bei Google zu berichten.

Street View ist ein neues Feature für Google Maps, mit dem sich 3D-Panoramas in sehr hoher Qualität anzeigen lassen. Man kann bis an Gesichter und Nummernschilder heranzoomen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Promis gesichtet werden oder Ehen zerbrechen, weil er/sie in flagranti abgelichtet wurde. Ebenso zwangsläufig wird es zu Klagen von unfreiwillig portraitierten kommen.

Deutsche Städte sind bislang nicht enthalten, auch ist die Nutzung des Dienstes momentan nur möglich, wenn man gl=us an den URL anhängt.

Offizielles Video von Google zum Thema:

Gruselig!

Vielen Dank an Stefan für den Hinweis! Siehe auch Spreeblick, Outer Court und viele, viele andere.