Miro

Joost TV ist ein Versuch, Fernsehen ins Internet zu transportieren. Und nun ist Miro angetreten, dies besser zu machen. Unter dem Motto “Better than Joost” wird u.a. aufgelistet:

Miro Joost
Open to any creator or publisher via RSS, direct download, or free hosting. Must be selected by Joost, must sign contract.
No tracking of what is downloaded or watched. All users are required to register and sign in. Every video a user watches is tracked and recorded.
No DRM. All content has DRM.

Abgesehen davon bietet Miro High Definition, mehr als 10x so viele Kanäle, und noch einige weitere Vorzüge. Und – schwupps – gibt es auch schon ein deutschsprachiges Miro-Blog.

Libreka – Volltextsuchmaschine Online mit und ohne DRM

Libreka ist laut Eigenbeschreibung eine Volltextsuchmaschine für Buchinhalte:

Verlage liefern libreka! ihre digitalen Buchinhalte und definieren, welchen Text sie für wen sichtbar und abrufbar machen wollen. Die Datenhoheit und die Rechte bleiben dabei beim Verlag. Über die libreka!-Plattform werden Buchinhalte dann als Volltexte im Internet weltweit recherchierbar. Der Buchhandel erhält durch erweiterte Rechte die Möglichkeit, aktiv an der Vermarktung digitaler Inhalte beteiligt zu sein. Mit libreka! bereitet der deutsche Buchhandel die Grundlage dafür, dass Buchinhalte in Zukunft in elektronischer Form recherchierbar, verfügbar und handelbar werden.

Was davon zu halten ist, macht Katja, Studentin der HTWK Leipzig, im Buchmessenblog sehr deutlich:

Fakten auf den Tisch: von den 19.000 im VLB derzeit vertretenen Verlagen haben es knapp 350 geschafft, bisher etwa 8.000 Bücher einzuscannen, zu hosten und für libreka freizugeben . Auf eine an ihn gerichtete Frage aus dem Publikum der selbstverständlich anwesende Google Deutschlandchef Jens Redmer: “8.000? Das sind bei der google-booksearch Zahlen, die ein einzelner Verlag bringt.” Raunen im Saal, verhaltenes Schmunzeln, vielsagende Blicke und ein leichtes Gefühl peinlicher Berührung meinerseits – und schließlich Dr. F. Jacobi (MIDVOX, ABC ADVANCED BOOK CATALOG) leicht bis mittelschwerst eschauffiert: “Nun erklären Sie mir mal, Herr Schild, wieso das sein muss – wir haben eine gute Volltextsuche und Sie brauchen eine eigene? Immense Kosten – und ich sehe keinen Zusatznutzen.” RUMS. Zur Strafe für seine unverholene Kritik erhielt er dann auch gleich keine Antwort – der Beigeschmack erheblich.

Der erwähnte Herr (Ronald) Schild ist übrigens der Leiter des Projektes, der laut Buchmessenblog angab, eine siebenstellige Summer habe der Aufbau Librekas bisher gekostet. In einem Interview zur Volltextsuche (PDF) gibt er seine Sicht des Projektes preis. Interessant dabei sein Statement zu DRM:

Es gibt zwei Thesen. Die eine ist: DRM ist passé. EMI beispielsweise hat es schon vor einem halben Jahr aufgegeben und verkauft die komplette Musik kopierschutzfrei. Universal hat mit einem Test im amerikanischen Markt nachgezogen. Die Prognosen gehen dahin, dass es im Musikbereich ein unumkehrbarer Prozess ist. Analysen scheinen zu zeigen, dass die Nutzergruppen von kommerziellen Download-Angeboten und die Nutzer von Tauschbörsen kaum Überschneidungen haben. Man könnte argumentieren, das wird bei Büchern nicht viel anders sein. Hinzu kommt, dass ich mir sehr viele Musikstücke speichern und anhören kann, der maximale Buchkonsum dagegen eingeschränkt ist: Mehr als ein bis zwei Bücher pro Monat zu lesen, ist nicht leicht zu schaffen. Zudem ist der Preis für ein Buch relativ niedrig. Das heißt, der Anreiz für die Kopie ist geringer. Das alles
stützt die Fraktion, die sagt, wir brauchen überhaupt keinen Kopierschutz.

Auch die zweite These soll nicht verschwiegen werden:

Die Argumentation der Kopierschützer lautet, dass die Substanz eines Verlages nicht das gedruckte Buch, sondern die Inhalte sind. In dem Moment, wo wir die Inhalte unbegrenzt herausgeben, setzt ein Langzeiteffekt ein. Anders als im schnelllebigen Musikgeschäft hält sich manches Buch teilweise über Jahre am Markt, das heißt: Der Wert eines Buches nimmt wesentlich langsamer ab. Von daher muss man sehr genau aufpassen, ob man Inhalte kopierschutzfrei zur Verfügung stellt.

Die Verlage werden in Libreka – für jeden Titel einzeln – selbst entscheiden können, ob sie ihre Inhalte mit Kopierschutzmechanismen versehen oder nicht. Ein schönes Modell, an dem man die DRM-Akzeptanz des Publikums theoretisch gut überprüfen könnte, wenn es da nicht ein gewichtiges Problem gäbe. Die Ware Information ist einfach nicht beliebig austauschbar. Wenn ich Buch A haben will, dies allerdings mit DRM versehen ist und mir das nicht passt, werde ich in den seltensten Fällen einfach auf Buch B ausweichen können. Bei wissenschaftlicher Literatur sowieso nicht, aber auch privat werde ich mich nicht für Pilcher entscheiden, wenn ich eigentlich Moers lesen wollte. Die Unvergleichbarkeit zweier Güter in diesem Segment macht diesen Versuch also nur begrenzt aussagekräftig.

Onleihe bei Telepolis

Gerade bei Netbib gesehen: Rainer Sladek schreibt über die Onleihe nur für Microsoft-User. In den Kommentaren zum Telepolis-Artikel wird auch klar, wie sehr man sich mit dem unreflektierten Einsatz von DRM-Technologien den Ruf bei der Minderheit von Heiseforeneinwohnern versauen kann. Doob stellt dort fest, dass Bibliotheken was tolles sind, aber das wird gleich von firedancer gekontert:

Sind sie jetzt nicht mehr – wenn das Angebot a) der Monopolisierung
dient (denn darum geht es hier nämlich), b) weite Teile der
Bevölkerung ausgeschlossen werden (alles > 5% sind bereits weite
Teile: Wir reden hier von sehr großen Usermassen).

So stark formuliert das sicher nur ein kleiner Bevölkerungsteil, aber wie firedancer richtig bemerkt, sind auch 5% der Bevölkerung schon durchaus relevant. Wir reden hier von sehr großen Bibliotheksbenutzermassen.

Die Divibib-Mitarbeiter sind der anfangs eingeforderten Diskussion in der Biblioblogosphäre übrigens sehr offensichtlich überdrüssig geworden. Sie belassen es jetzt beim Posten von Werbeartikeln in ihrem eigenen Blog. Zumindest in den einschlägigen Biblioblogs (z.B. Netbib, Bibliothek 2.0 oder auch hierzublog) konnte ich sie lange nicht mehr sichten. Es ist vermutlich nicht lukrativ genug, sich mit Kritik auseinanderzusetzen.

Open Access in Fachverlagen

“Open Access in Fachverlagen noch kein Thema”, meint das Börsenblatt, und biegt sich die Zahlen einer Umfrage der Deutschen Fachpresse, wie Mathias Schindler in einem Kommentar ganz richtig anmerkt, etwas zurecht. Zwar haben anscheinend erst 7,5 Prozent der befragten Fachverlage geäußert, dass Open Access bereits jetzt unmittelbare Auswirkungen auf ihre Umsätze und Geschäftsmodelle hat. Die restlichen Zahlen in der Kurzmeldung lauten:

  • 72,5%: Open Access kann Kernaufgaben des Publizierens wie lesergerechte Aufbereitung von Inhalten und deren qualitative Bewertung nicht ersetzen
  • 67,5%: Verlegerischen Kerndisziplinen müssen auch in die digitale Welt übertragen werden

Der oben erwähnte Mathias Schindler meint dazu:

Anders lesen kann man die Zusammenfassung der Umfrageergebnisse auch so:

“Für zwei Drittel der antwortenden Verlage (67,5%) ist Open Access ein Thema. Nur 27,5% der Verlage gehen davon aus, daß OS keine Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell hat.”

Hier geht’s zur Zusammenfassung der Ergebnisse, in denen auch schon die nächste Blitzumfrage zum Thema DRM angekündigt wird.

Divibib in different countries (UPDATE)

Germany and Norway are heavily discussing DiViBibs new service. I just looked for blog postings from other countries.

France

EBSI 2.0: Prêt de documents numériques

An interesting article which passed by a very good source of information, teaches us that certain German libraries will launch a service of loan for numerical documents with the assistance of a trade partner.

The company DiViBib GMBH will be used as content provider including/understanding of the music, of the sound and audio-visual documents as well as numerical books starting from a Web site. Obviously that the protection of the royalties passes by usual technologies of DRM. what wants to say that a document loses its capacity to be lù at the end of the period of loan, but will not require the return to the library. ; ^) Made interesting mentioned in the article, the same document cannot be borrowed at the same time by two users.

(Translated by Google Language Tools)

Portugal

Bibliotecas Portuguesas: Alemanha entra na era da biblioteca digital

Two libraries of the country had started to disponibilizar for the Internet about ten a thousand workmanships to affiliated its. The idea is to attract the young public mainly.

The municipal libraries of the German cities of Hamburg and Würzburg had started to disponibilizar for audio loan online ten a thousand books in and text, beyond videos.

The project, that still is in the phase of tests, is considered pioneering in the Europe and must include, until June middle, the municipal libraries of Colony and Munique.

To make the loan, the associate of one of the libraries is enough to supply its virtual code in the website of the institution, to choose a heading and to make download of the archive, that will be available in the computer of the user per five days. In the case of the archives of audio video and, the associate also needs to have installed coder WMA.

“It is the reply of the libraries for the digital revolution”, said Holger Behrens, head-executive of the DiViBib, responsible company for the system of virtual loans of the two libraries.

Bildunterschrift: Großansicht DES Bildes mit to give Bildunterschrift: The objective of the virtual libraries is to attract the public jovemHella Schwemer-Martienssen, director of the system of public libraries of Hamburg, said that the public libraries in Germany carry through 350 million loans per year for the traditional form and that it is in the hour of will compete with the Amazon through virtual loans for who cannot or does not want to buy books.

The expectation is that the virtual system attracts the young especially, since they correspond to a great parcel of the users of the Internet.

(Translated by Google Language Tools)

Norway

There are two some articles. The first one is explained here in Infobib, for the second one I couldn’t find a translation tool others did Sandra find a translation tool for Norwegian-English and Norwegian-German and many other languages.

  1. Blogg og Bibliotek: DiViBib, with German and English annotations
  2. IKT-Nettverk: Nettverk for IKT-rådgivere i fylkesbibliotekene
  3. Bibliotek Laboratoriet: Det virtuelle bibliotek by Kim Andre Tallerås (added 16.08.2007)

Divibib in Norwegen

Auch in Norwegen wird eifrig über DiViBib diskutiert. Thomas Brevik, Autor des norwegischen LibWorld-Beitrages, hat in seinem Blogg og bibliotek über Divibib geschrieben, deren prominenteste Dienstleistung hierzulande unter dem Namen Onleihe bekannt ist. Via Email hat er mir sein Posting zusammengefasst, woraus ich nun mit seiner Erlaubnis zitieren möchte:

The post is a response to some criticism I got from other librarians
in Norway for beeing to positive to DiViBib.

The Norwegian Library Bureau is starting a pilot project to introduce
DiViBib as the first e-book and e-content platform for public
libraries in Norway.

I argue that even with the severe problems that the DRM and lending
model represents, DiViBib is the first serious attempt at getting a
usable platform for dissemination of e-content into norwegian pujblic
libraries. And there is severe resistance to the whole “Lending of
digital files” concept among librarians, so I think that DiViBib may
be a good way to educate the “resisters” and just get some content out
there at all!

The other problem in Norway is the fundamental lack of e-books in
norwegian. The norwegian publishing industry has resisted publishing
e-books since the “great e-book flop” of 2001 and nothing has happened
since. Today the publishers are reluctant to get into any e-book model
in fear of loosing money, and most author organizations are reluctant
because they fear “filesharing” as a threat to their incomes.

I believe that with the increasing pressure against DRM the
possibility is that the DiViBib model will be changed over time, and
that since there is no realistic alternative in Norway, and that the
Library Bureau is the only entety that has any chance of persuading
the publishers to issue e-books in norwegian, I believe that DiViBib
is the best option at this time and that we should use it and try to
change it from the inside over time instead of resisting and have no
alternative.

DiViBib ist also nicht nur hierzulande sehr umstritten. Die Debatte, ob DRM akzeptabel ist oder nicht, wird in Norwegen aufgrund der bisher sehr schlechten Verfügbarkeit von E-Books in norwegischer Sprache etwas anders bewertet, zumindest von ihm. Dies kann wohl generell als Problem kleinerer Sprachgemeinschaften betrachtet werden. Dienstleistungen, die sprachbasiert sind, sind generell schwieriger zu realisieren, je kleiner die Sprachgemeinschaft ist.

Ein Unterschied ist auch, dass die Dienstleistung von einem zentralen Bibliotheksbüro, der Biblioteksentralen, eingeführt wurde, während hierzulande einzelne Bibliotheken als Pioniere agieren.

Thomas Brevik legt Wert darauf, dass die Email ausschließlich seine persönliche Meinung wiedergibt und meint abschließend:

I would be very interested in the responses.

Digitale Rechteverwalter heischen nach Lob

Frage:

„Sind Sie der Meinung, dass Bibliotheken ein Angebot, das Informationen und Inhalte digital zugänglich macht, deshalb nicht anbieten dürfen/sollen, weil es “nur” von derzeit 95 % der Internetnutzer in Anspruch genommen werden kann?”

Antwort:

Nein.

Wer dazu, dem Bedürfnis nach Bestätigung und zum Thema “Versionswechsel im Bibliothekswesen” ein wenig ausführlichere Informationen haben möchte, wage sich in die Tiefen der Diskussion in der Nachbarschaft:

  1. http://log.netbib.de/archives/2007/06/19/auch-koln-ist-mit-der-online-ausleihe-gestartet/
  2. http://bibliothek2.wordpress.com/2007/07/08/onleihe-digitale-bibliothek-05/
  3. http://log.netbib.de/archives/2007/07/11/onleihe-digitale-bibliothek-05

Dies ist auch die empfohlene Lesereihenfolge. Wem das noch nicht reicht, der oder die kann sich auch via Technorati auf dem Laufenden halten.

GPLv3 veröffentlicht

Golem berichtet über die neue Version der freien Softwarelizenz. Wichtigste Veränderungen betreffen zum Beispiel die nun mögliche zeitliche Begrenzung der Lizenz, Regelungen zu DRM zu Softwarepatenten.

Beim Thema Softwarepatente legt die GPLv3 fest, dass wer Softwarepatente auf seine GPL-Software hält, nicht gegen Lizenznehmer (sprich die Anwender) vorgehen darf. Die Patentbestimmungen sind vor allem auch in Hinblick auf den Microsoft-Novell-Deal interessant. Die FSF hatte nach Bekanntwerden der Zusammenarbeit zwischen den Software-Anbietern daran gearbeitet, ähnliche Abkommen in Zukunft zu verhindern. Nun wird allen Firmen, die nach dem 28. März 2007 solche Abkommen schließen, die Verbreitung von unter der GPLv3 lizenzierter Software untersagt. Der Novell-Deal wird so abgesegnet, da sich der hierin beinhaltete Schutz vor Patentklagen laut FSF gegen Microsoft zu Gunsten der gesamten Open-Source-Gemeinschaft ausgelegt werden kann.

Eine gute Einführung in das Thema “Freie Softwarelizenzen” liefert ein Hintergrundartikel auf Heise Open. Und der Volltext der GPLv3 ist natürlich auch einsehbar.