Norwegen digitalisiert das 20. Jahrhundert

Alle norwegischen Bücher des 20. Jahrhunderts sollen digitalisiert und auf Bokhylla für Zugriffe von norwegischen IPs zur Verfügung gestellt werden, so Winfuture:

Eine Grundlage für die Kooperation: Die Nationalbibliothek und Kopinor konnten sich auf ein Modell einigen, über das die Autoren und Verleger jener Bücher, die noch Schutzrechten unterliegen, vergütet werden. Sollte ein Autor nicht mit der Veröffentlichung einverstanden sein, kann er für die jeweiligen Werke auch Widerspruch einlegen.

Noch durch das Urheberrecht geschützte Bücher soll man ansehen, nicht aber herunterladen können. Das klingt nach “Viewern” und/oder DRM.

Staatliche Alternative zur Onleihe in Norwegen

Jürgen Fenn macht in seinem Blog Schneeschmelze (via DLF, via Aftenposten) auf eine norwegische Alternativ-Initiative zur Onleihe aufmerksam. Die norwegische Nasjonalbiblioteket startet mit einem Angebot von 50.000 E-Books, die Nutzer in den Stadtbibliotheken herunterladen können sollen.

Der zur Erklärung der Hintergründe herbeigerufene Thomas Brevik meint in einem Kommentar, dass das Modell der Onleihe in vielen Punkten ähnelt, unter anderem wird auch DRM eingesetzt. Zitat:

Most of us think the whole “ebooks from norwegian publishers-thing” is less than optimal, but it is the only game in town for now, so we try it out and hope we can be a force for change in the future

Dass man in die Bibliothek fahren muss, um sich eine Datei abzuholen, ist natürlich auch ein Anachronismus.

Dänen entwerfen kasachische Nationalbibliothek

Die Bjarke Ingels Group (BIG) aus Kopenhagen hat einen Architekturwettbewerb gegen 18 andere Büros gewonnen und kann nun die neue Nationalbibliothek Astana gestalten.

Durch die Verzahnung von Kreis und Spirale entwickeln sich interessante Räume und panoramaartige Ausblicke in die Stadt. Wände werden zum Dach und wieder zur Wand. Die verschiedenen Strukturen verwischen und werden zu einer Gesamtform. In der zentralen Mitte der Bibliothek wird der Himmel fokussiert

Mehr Informationen und auch Bilder gibt es hier.

Schnitzler-Bibliothek an ÖNB

Wie orf.at berichtet gehen die 8.00 Bände aus der Bibliothek von Arthur Schnitzler an die Österreichische Nationalbibliothek.

1940 war die Bibliothek des 1931 verstorbenen jüdischen Schriftstellers durch die Gestapo beschlagnahmt und – wie es in einem Schreiben der Gestapo heißt – “der Nationalbibliothek zur weiteren Verwertung überlassen” worden.

Im Jahr 1946 habe der Schauspieler und Regisseur Heinrich Schnitzler seine Rückstellungsforderung an die ÖNB gerichtet.

Nun hat sein Sohn Heinrich Schnitzler testamentarisch verfügt die Bücher wieder in die ÖNB zurückzuführen.

Streit um Kaplickýs Bibliothek

Wie www.czech.cz berichtet wurde der Neubau der Nationalbibliothek der Tschichschen Republik, die nach den Entwürfen des Architekten Kaplický gebaut werden soll, vorerst auf das Jahr 2010 verschoben.
Grund dafür ist das fehlende Geld: die Regierung will zwar rund 2 Milliarden Kronen für einen Neubau bereit stellen, was aber wohl bei weitem nicht ausreichen wird. So wird es wohl kommen, das der Neubau zu einem der Wahlkampfthemen wird.
Nächste Woche soll es eine Pressekonferenz zur Verschiebung des Neubaus geben.

Österreichische Nationalbibliothek erwirbt Handke Vorlass

Große Teile des Vorlasses von Peter Handke lagern in Zukunft in der Nationalbibliothek. Zum Preis einer halben Million Euro erwirbt das Haus Aufzeichnungen und Manuskripte, die zwei Schaffensjahrzehnte des Autors dokumentieren. Das gaben Nationalbank-Direktorin Johanna Rachinger und Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Montag bekannt.

Das Kulturministerium hat für den Ankauf 375.000 Euro aus dem Literaturbudget reserviert. Sie sehe das als “Förderung für einen großen europäischen Dichter” und als “Grundstein für eine umfassende Handke-Forschung”, betonte Schmied.

[via wienweb]

"Die Hölle der Bibliothek. Heimlicher Eros"

Die französische Nationalbibliothek zeigt seit Anfang Dezember und noch bis zum 2. März, ihre Sammlung an pornografischen Darstellungen. Diese waren bisher im Giftschrank, der im französischen “L’Enfer” (die Hölle) heißt unter Verschluß.

“Die Zeiten haben sich geändert. Man geht heute mit Pornografie weniger prüde um”

meint die Kuratorin, zu der Frage, warum die Werke bis jetzt nicht ausgestellt wurden.

Im Vorfeld gab es zwar einige Kritiken an der Ausstellung, diese ist aber mit bis zu 600 Besuchern täglich ein Publikumserfolg.

[via heute.de]

LibWorld – Belarus

Alexey Skalaban is working as e-resources librarian in the National Library of Belarus, Minsk. He writes a blog for Belarusian Library Association, called “Librarians of Belarus: library weblog”. His blog is the only library related one in Belarus, so in this rather short episode of our LibWorld series he will introduce his own blog.
„LibWorld – Belarus“ weiterlesen

Prager Nationalbibliothek ein "Spuckfleck"?

Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus ist von den Plänen des Architekten Jan Kaplicky für den Neubau der Nationalbibliothek in Prag offenbar wenig begeistert. Er sei bereit, den Bau “auch unter Einsatz des eigenen Körpers” zu verhindern, so der Präsident.

Die Diskussion kreist – nicht ganz unverständlich (s. Foto) – um die Frage, ob der als „Krake“, „Qualle“ oder „Spuckfleck“ geschmähte, grün-violette Bau in die historische Prager Altstadt passe.

Nationalbibliothek Prag

[via Tschechien Online, 4.5.2007. Foto: ČTK]